"Die Straße der Ölsardinen" von John Steinbeck
Museum Abtsküche

Die Straße der Ölsardinen. Aus dem Amerikanischen von Paul Zsolnay. | Foto: John Steinbeck
  • Die Straße der Ölsardinen. Aus dem Amerikanischen von Paul Zsolnay.
  • Foto: John Steinbeck
  • hochgeladen von Katrin Fehr

„Cannery Row ist mehr als nur eine Straße, es ist eine Gegend der Ölsardinen und Konservenbüchsen, ist ein Gestank und ein Gedicht, ein Knirschen und Knarren, ein Leuchten und Tönen, ist eine schlechte Angewohnheit, ein Traum, Cannery Row – in Monterey, Kalifornien“.
So beginnt der Roman von John Steinbeck aus dem Jahr 1945. Er spielt in den 1920/30er Jahren.
Die Hauptfiguren: Underdogs. Oder wie Steinbeck sie beschreibt: „Huren, Hurensöhne, Kuppler, Stromer und Spieler, mit einem Wort: Menschen; man könnte mit gleichem Recht sagen: Heilige, Engel, Gläubige, Märtyrer – es kommt nur auf den Standpunkt an“.

Mit der Lesung wird am 21. Mai um 17 Uhr dazu eingeladen, den Standpunkt zu wechseln. Menschen, an denen wir jeden Tag achtlos vorüber laufen, rückt Steinbeck mit seiner unnachahmlichen Art in den Fokus.

Das Buch funktioniert, wie ein Gang durch die Stadt, bei dem man sich die Zeit nimmt, jeden kennen zu lernen. Dabei hat sein Roman auch 100 Jahre später nichts an Aktualität verloren.
Auch heute noch gibt es Straßenzüge, die man nicht betritt, wenn man nicht muss. Filterbubbles haben die Isolation verschiedener Gruppen verstärkt.

Steinbecks Roman schaut sehr menschlich und verständnisvoll, niemals wertend, auf die Menschen in der Cannery Row. Ein erfrischender Blick ohne lüsternes Drama, ohne geifernden Voyeurismus, wie man ihn aus dem Trash-TV kennt. Es geht um Menschen. Nicht mehr und nicht weniger.
Die Lesung dauert ca. 90 Minuten und der Eintritt kostet 8 Euro.
Karten für „Die Straße der Ölsardinen“ gibt es ab sofort unter ticket@museumabtskueche.de oder unter Tel. 015753285661.

Autor:

Katrin Fehr aus Bochum

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