Heilgenhauser Geschichtsverein bereitet die Öffnung vor
„Das Museum hat seinen Charme nicht verloren“
Das Museum Abtsküche bereitet sich nach dem Wechsel in der Führung und nach dem Lockdown auf die Eröffnung vor. „Wann genau wir wieder Besucher empfangen können, kann ich nicht sagen, nächste Woche haben wir einen Termin mit dem Ordnungsamt und stellen unser Hygienekonzept vor“, so Reinhard Schulze Neuhoff, Vorsitzender des Geschichtsverein.
Zum Jahreswechsel hatte sich der langjährige Leiter des Museums Abtsküche, Reinhard Schneider, zurückgezogen. Monika Voß übernahm mit einem neuen Team die Leitung. Es gab Ärger um Aufräumungs-Arbeiten, der sich vor allem um das Material aus dem Keller drehte. „Das Museum hat seinen Charme nicht verloren, es ist immer noch nett, informativ und aufschlussreich wie früher“, so Reinhard Schulze Neuhoff, der sich Hilfestellung beim Landschaftsverband Rheinland geholt hatte.
"Etwas Besonderes"
Die kam in Form von Anke Asfur vom Büro Zeitkontext. Die Museumsberaterin machte keinen Hehl daraus, dass sie solche Häuser, die vieles aus der Alltagskultur zeigen, eigentlich nicht mag. „Aber das hier ist übersichtlich und was Besonderes“, sagte sie dem Geschichtsvereinsvorstand.
In den vergangenen Monaten hat sich ein Team von zehn Leuten viel Mühe gemacht, die Ausstellung auf Vordermann zu bringen. „Wir haben jedes Teil gesäubert, neue Gardinen wurden auch aufgehangen. Aus dem Keller haben wir einen Reformschrank geholt. Der verfügt über erste Hilfsmittel, um der Hausfrau die Arbeit zu erleichtern, unter anderem mit einem integrierten Bügelbrett und eingebauten Schütten für Mehl und anderes.“ Im Eingangsbereich wurde eine Ecke mit Spielzeug geschaffen, das Kinder in den Jahren vor und nach dem Zweiten Weltkrieg begeisterte.
Die Stadt Heiligenhaus als Eigentümer der ehemaligen Landschule hat die Elektroinstallation erneuern lassen, der Geschichtsverein als Träger griff tief in die Tasche, um eine neue Küche einzubauen. „Wir dürfen hier nur Speisen aufwärmen, nichts braten,“, beschreibt die zweite Vorsitzende Gerda Gerull, die sich über eine Anschaffung besonders freut, nämlich eine professionelle Spülmaschine, die sehr hilfreich ist, um bei Veranstaltungen die Gläser zu reinigen.
Mehr Leute benötigt
„Zu jeder Jahreszeit soll ein Fest am Museum stattfinden, dazu weitere Angebote, wie Lesungen, Konzerte und Märkte“, kündigt Reinhard Schulze Neuhoff an. Für die Zukunft wünscht sich Monika Voß, dass die Menschen kommen und sich wohl im Museum fühlen. Auch über mehr Aktive freut sich der Geschichtsverein: „Wir würden sehr gerne mittwochnachmittags öffnen, aber es fehlen Leute“, bedauert Reinhard Schulze Neuhoff, der sich auch eine Bergische Kaffeetafel und eine Runde mit Menschen vorstellen kann, die Platt sprechen.
Trotz der ganzen Historie haben die Museumsmacher die Zukunft im Blick. So haben die Heiligenhauser David Peter und Marco Mergl einen virtuellen Rundgang durchs Museum auf die Internetseite (www.geschichtsverein-heiligenhaus.de) des Geschichtsvereins gesetzt. „Damit wollen wir anfüttern, die Leute sollen kommen und sich alles anschauen“, so Monika Voß.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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