Heiligenhauser Stadtarchivar geht in den Ruhestand
Am Anfang musste Hartmut Nolte 50.000 Fotos sortieren
„Als ich anfing, war alles wie Kraut und Rüben durcheinander, ich musste erst einmal Ordnung hereinbringen“, erinnert sich Hartmut Nolte, als er am 1.Dezember 1991 das Stadtarchiv übernahm. Nun geht er in den wohlverdienten Ruhestand.
Nun hat der beliebte Archivar den Ruhestand angetreten, zuvor hat er seinen Nachfolger eingearbeitet.
„So wie mich damals Erwin Eikermann unter seine Fittiche genommen hat, habe ich das mit Dr. Axel Bayer jetzt gemacht“, lacht Hartmut Nolte. Nur mit dem Unterschied, dass der Neue einen wohl sortierten Bestand übernimmt. Bürgermeister Michael Beck hebt hervor, dass es Hartmut Nolte sehr wichtig war, sich frühzeitig um einen Nachfolger zu bemühen, damit kein Bruch entsteht. Dabei wird die Kooperation mit Wülfrath fortgesetzt. Der neue Archivar wird wie sein Vorgänger in beiden Städten tätig sein.
Abschied mit Wehmut
Nachdem Hartmut Nolte zu Beginn seiner Tätigkeit in Heiligenhaus als erstes 50.000 Fotos sortiert hatte, machte es ihm Spaß, immer tiefer in die Materie einzudringen. „Es tut schon weh, dass man dann gehen muss, wenn man jetzt so viel weiß,“, bedauert der frisch gebackene Pensionär, der sich anderseits freut, mehr Zeit für Haus und Garten zu haben. Doch es gibt noch weitere Wünsche: „Die evangelische Kirche Wülfrath hat angefragt, ob ich nicht das Archiv übernehmen könnte.“ Bürgermeister Beck stellte bei der Verabschiedung heraus, dass Nolte ein kompetenter, freundlicher und engagierter Ansprechpartner für die Bürger war, der das Stadtarchiv geöffnet hat. “Ich bin traurig, dass wir Sie verlieren. Ich bin mir sicher, dass sie noch Pläne in Sachen Ausstellung hätten.“ Hartmut Nolte kann sich noch gut an die Erste erinnern. „Das waren Baupläne über alte Gebäude, die noch handkoloriert wurden.“
52. Ausstellung wird eröffnet
Seine 52. und letzte Ausstellung wird jetzt im Rathaus eröffnet. Sie beschäftigt sich mit 150 Jahre Heiligenhauser Feuerwehr. In Wülfrath konnte der Hüter der alten Schätzchen nur drei Ausstellungen verwirklichen. Die Nachbarstadt ist chronisch unterfinanziert. Eng war die Zusammenarbeit mit anderen Heiligenhauser Einrichtungen: „Ich war erstaunt, welchen Überblick Sie hatten. Sie hatten sofort eine Idee, wo man zugreifen musste“, war Rolf Watty vom Geschichtsverein beeindruckt. Ruth Ortlinghaus vom Stadtmarketing-Arbeitskreis Kultur und Gesellschaft dankte ebenfalls: „Immer konntest du Hilfe geben.“ Das Berufsleben des heute 66-Jährigen begann mit einer Ausbildung zum Tiefdruckretuscheur, es schloss sich ein Studium der Sozialwissenschaften, Geschichte und Politik an. Danach er war Mitarbeiter einer großen rheinischen Tageszeitung, um danach hauptamtlich beim „Verein gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus“ des DGB zu arbeiten. 1989 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadtarchivs Düsseldorf und kam nach einer Zwischenstation beim Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland nach Heiligenhaus.
Autor:Christian Schaffeld aus Oberhausen |
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