Heiligenhauser Feuerwehr unterstützt Kollegen bei Großeinsatz
Waldbrandbekämpfung an der niederländischen Grenze
Bei dem überörtlichen Löscheinsatz in Niederkrüchten waren sowohl eine Löschgruppe aus Velbert-Mitte als auch eine aus Heiligenhaus mit vor Ort, um dort, an der holländischen Grenze, bei der Bekämpfung des Waldbrandes zu helfen. Diese Art der Unterstützung ist in einem Konzept landesweit einheitlich organisiert.
Sechs Kräfte der Heiligenhauser Feuerwehr sind am frühen Montagmorgen zu dem Waldbrand in Niederkrüchten ausgerückt. Sie unterstützen mit Kräften aus dem ganzen Kreis Mettmann, dem Rhein-Kreis Neuss und aus Düsseldorf die örtlichen Mannschaften.
Um 2.56 Uhr alarmierte die Leitstelle des Kreises Mettmann den Einsatzleiter der Feuerwehr Heiligenhaus mit dem Stichwort "Überörtliche Hilfe - Waldbrand in Viersen". Diese Art des Alarms ist selten. Nach einem vorgeplanten Schema wurde um 3.19 Uhr der Alarm für eine dienstfreie Löschgruppe ausgelöst und an der Feuerwache die Mannschaft für den Einsatz zusammengestellt.
Als Marschkolonne nach Niederkrüchten
"Der Einsatzplan sieht vor, dass wir mit sechs Einsatzkräften und einem Mannschaftsbus einen Löschzug ergänzen. Dieser besteht darüber hinaus aus den Wehren Erkrath, Velbert und Wülfrath", erklärt der Leiter der Feuerwehr, Ulrich Heis. Nachdem sich alle Kräfte des Kreises in Ratingen gesammelt hatten, ging es für sie weiter auf den Messeparkplatz in Düsseldorf. Nachdem dort die Bereitschaft zusammengestellt war, rückte diese als Marschkolonne nach Niederkrüchten ab. Gegen 6.45 Uhr erreichten die Kräfte den dortigen Sammelraum. Aufgabe der Mannschaft ist die Brandbekämpfung im deutsch-niederländischen Grenzgebiet.
16 Löschfahrzeuge
Auch eine aus sieben Einsatzkräften bestehende Einheit aus Velbert rückte mit einem Löschfahrzeug des Katastrophenschutzes unter der Leitung des Einsatzbereichsführers Lars Dalbeck aus und zählte zu den insgesamt 16 Fahrzeugen, die sich Ratingen getroffen haben.
Am Vormittag lösten die Kräfte aus Mettmann Einheiten ab, die seit der Nacht im Einsatz waren. Die Gruppe aus Velbert übernahm einen Abschnitt, in dem die Vorgänger eine Tragkraftspritze kilometerweit in den Wald geschleppt und eine Schlauchleitung bis zur Pumpe aufgebaut hatten. Mit Kräften aus Heiligenhaus und Erkrath verlegten die Velberter Schläuche von der Pumpe bis an das Feuer heran, das anschließend mit C- und D-Rohren, aus Löschrucksätzen sowie mit Feuerpatschen bekämpft wurde.
Wind erschwerte die Brandbekämpfung
Erschwert wurde die Brandbekämpfung durch den Wind aus wechselnden Richtungen, der das Feuer immer wieder anfachte. Der torfige Untergrund erforderte außerdem eine gründliche Kontrolle des Bodens auf Glutnester. Für kurze Pausen sorgten die eingesetzten Hubschrauber: Bevor sie ihre Wasserbehälter über dem brennenden Gelände entluden, zogen sich sie Einsatzkräfte zurück. Nach über acht Stunden im Löscheinsatz wurde die Velberter Einheit am Abend durch andere Feuerwehren abgelöst, und nach einem kurzen Abendessen ging es im Verband wieder zurück in den Kreis Mettmann. Einsatzende für die Löschgruppe aus Velbert war schließlich gegen 21 Uhr an der Hauptfeuerwache.
Landesweite Hilfe im Gesetz
Der Gesetzgeber verpflichtet die NRW-Feuerwehren seit 2016 zur sogenannten "landesweiten Hilfe". Seit fast genau einem Jahr sind die Feuerwehren Heiligenhaus und Velbert, als zwei von zehn Wehren im Kreis, in einem Einsatzplan zur überörtlichen Hilfe vorgeplant. "Die Ausbildung der Einsatzkräfte ist gleich, die Schläuche passen zusammen und die Chemie stimmt", berichtet der Heiligenhauser Wehrleiter Heis. "Die Unterstützung innerhalb des Kreises wird immer mehr zur gelebten Praxis, für uns ist das selbstverständlich. Solche Konzepte sorgen dafür, dass eben auch Einsätze weit weg von der Heimat reibungslos funktionieren."
Überörtlicher Einsatz nach Plan
Die sogenannte "Bereitschaft 4" der Bezirksregierung Düsseldorf besteht mit allen Teileinheiten aus rund 125 Einsatzkräften der Feuerwehren des Rhein-Kreises Neuss, der Stadt Düsseldorf und des Kreises Mettmann. Solche Bereitschaften gibt es fünfmal im Regierungsbezirk. Ihr Einsatz ist in zwei Varianten möglich. Entweder mit einer Vorlaufzeit von rund zwei Stunden und für Einsatzdauer von maximal 24 Stunden oder aber mit einer Vorlaufzeit von zwölf Stunden und einer Einsatzdauer von rund drei Tagen plus An- und Abreise. Im zweiten Fall sind wesentlich mehr organisatorische Dinge zu regeln, bevor die Einheit abrücken kann. "Arbeitgeber müssen informiert werden, Sachen gepackt und nicht zuletzt die Familie darauf eingestellt werden", so Heis.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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