Akustische Warnanlagen bleiben für den Zivilschutz unverzichtbar
Neue Sirenen wecken nicht nur Feuerwehrleute

Bürgermeister Michael Beck (von links) und Wehrleiter Nils Vollmar zeigen einen Teil der neuen Sirenen, die von Techniker Thorsten Wever und Ivan Radetic gegen die alten Tellersirenen ausgetauscht werden. Ordnungsamtsleitein Kerstin Ringel erhält keine Beschwerden, wenn mit Vollalarm die gesamte Feuerwehr mobilisiert wird. | Foto: Ulrich Bangert
  • Bürgermeister Michael Beck (von links) und Wehrleiter Nils Vollmar zeigen einen Teil der neuen Sirenen, die von Techniker Thorsten Wever und Ivan Radetic gegen die alten Tellersirenen ausgetauscht werden. Ordnungsamtsleitein Kerstin Ringel erhält keine Beschwerden, wenn mit Vollalarm die gesamte Feuerwehr mobilisiert wird.
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Nach und nach werden in Heiligenhaus die alten Sirenen durch neue Modelle ausgetauscht. Den Anfang machte die Sirene auf dem Dach des Rathauses.

„Sie klingt ein bisschen elektronischer“, findet Nils Vollmar, Leiter der Heiligenhauser Feuerwehr. Den neuen Sound konnten Bewohner und Besucher der Innenstadt beim turnusmäßigen Probealarm am ersten Samstag des Monats erleben.

Das Rathaus ist der älteste Standort für eine Sirene in Heiligenhaus: „Seit 1925 ist dort durchgehend eine installiert, zuvor wurde mit Brandhörnern Alarm für die Freiwillige Feuerwehr gegeben“, hat der Wehrleiter in den Archivalien der 152 Jahre alten Institution erfahren. „In den Hochzeiten gab es mal 23 Sirenen, derzeit sind es noch elf. Die Alten hatten einen Radius von 200 bis 250 Meter, die neuen von bis zu 800 Meter.“

Nach Topografie
ermittelt

Fachleute haben anhand der Topografie ermittelt, wie weit der Schall reicht und wo die Anlagen stehen müssen, um 95 Prozent der Bevölkerung zu beschallen. Demnächst reichen sieben Warnanlagen aus, drei davon auf städtischen Gebäuden, der Rest auf privaten Immobilien, unter anderem auf einem Hochhaus an der Bleibergstraße.

„Es gab 80.000 Sirenen in Deutschland, heute sind es nur noch gut die Hälfte“, weiß Bürgermeister Michael Beck. „Bis zu Beginn der 90-ziger Jahre wurden sie durch den Bund betrieben, danach gab es das Angebot an die Städte, sie zu übernehmen.“ Heiligenhaus machte bei 13 Gebrauch von der Offerte, um sie für die Feuerwehr zu betreiben.

Sirenen heulen
bei Vollalarm

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr werden seit Jahrzehnten bereits durch persönliche Funkmeldeempfänger über einen Einsatz informiert, dennoch heulen bei Vollalarm die Sirenen, um möglichst alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren. „Das ist immer noch State of the art“, meint Beck, der weiß, dass viele Städte die einst abgebauten Warnanlagen wieder aufgerüstet haben. Neben der Alarmierung der Feuerwehr bleiben die Sirenen unverzichtbar bei der Warnung der Bevölkerung in bestimmten Gefahrenlagen. „Sie bleiben sinnvoll, denn sie erreichen rund um die Uhr jeden, auch wenn Handy und Internet nicht in der Nähe sind und sie dienen nachts als Weckruf“, so Bürgermeister Michael Beck.

40.000 Euro
zur Erneuerung

Die neuen Warnanlagen funktionieren auch bei Stromausfall: „Sie verfügen über Batterien.“ Im städtischen Haushalt sind für die Erneuerung der Sirenen bis 2022 rund 40.000 Euro eingestellt. Die Heiligenhauser reagieren übrigens ganz gelassen, wenn die Sirenen die nächtliche Stille durchbrechen, um alle Feuerwehrangehörigen zu mobilisieren: „Es hat bei mir noch keine Beschwerden gegeben“, stellte Kerstin Ringel, die Leiterin des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, fest.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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