Heiligenhauser Feuerwehr verärgert über zahlreiche Brandstiftungen

Eine Serie von Brandstiftungen verärgert die Feuerwehr.  | Foto: Feuerwehr Heiligenhaus
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Die Heiligenhauser Feuerwehr fuhr am Wochenende ihren 152. Einsatz in diesem Jahr - wieder brannte ein Papiercontainer. Bereits rund 20 Mal brannten in 2020 Müllbehälter in der Stadt, in vielen Fällen geht die Polizei von Brandstiftung aus.

Am Samstag löschten die Kräfte Müll, der im Eingangsbereich des evangelischen Gemeindezentrums brannte. Am späten Sonntagabend fuhr ein Löschfahrzeug zu den Papiercontainern an der Bergischen Straße - diese brannten bereits zum dritten Mal in diesem Jahr.

Keine Bagatellen, sondern Straftaten

"Wir sprechen hier nicht von Bagatellen, wir sprechen von Straftaten", so der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Nils Vollmar. "Wenn der Piepser uns zum Einsatz ruft, dann fahren wir raus. Egal wann und warum." Jeder Einsatz wird mit 150 bis 250 Euro in Rechnung gestellt - vorausgesetzt, es wird ein Schuldiger gefunden. "Unabhängig von der Straftat und dem finanziellen Aufwand, haben wir hier ein moralisches und emotionales Problem." Bei jeder Alarmierung fahren Einsatzkräfte von zu Hause oder vom Arbeitsplatz zur Wache, unter Stress. Sie geben alles, um so schnell wie möglich auszurücken, verlassen Familie und Freizeit, teilweise spät in der Nacht. "Stellt sich hinterher heraus, dass dies zum Spaß anderer Menschen passiert, trifft uns das hart. Hier wird Engagement für unsere Stadt mit den Füßen getreten."

Einsatzschwerpunkt
kristallisiert sich heraus

Seit September kristallisiert sich ein Einsatzschwerpunkt heraus: der Stadtteil Oberilp. Im September brannten zweimal Papiercontainer am Gemeindezentrum, im November stand ein Pkw an der Hunsrückstraße in Flammen, im Februar brannte der Kleinbus der evangelischen Gemeinde ab und im März stand zudem Sperrmüll an der Rhönstraße sowie im April das Klettergerüst eines Spielplatzes an der Hunsrückstraße in Flammen. Die Papiercontainer an der Rhönstraße brannten in 202ß bereits viermal.

Pauschalisierungen in den sozialen Medien

Jeder böswillig hervorgerufene Einsatz bedeutet, dass Einsatzkräfte für echte Notfälle blockiert werden. "Wir setzen alles darauf, dass die Polizei die Täter stellt", so Vollmar. Bürger werden gebeten, wachsam zu sein. Jeder dienliche Hinweis ist unter Tel. 02104/9820 der Polizei zu melden.
"Wie sich jeder denken kann, sind wir mittlerweile stinksauer über die Einsatzserie", so Vollmar. "Dennoch distanzieren wir uns von Pauschalisierungen und Beleidigungen in den sozialen Medien." Die Wehr löschte teilweise Kommentare, in denen - gelinde ausgedrückt - der "kurze Prozess" für die Täter gefordert wurde. Auch pauschale Aussagen zu vermeintlichen Tätergruppen gehören weder auf die Seite der Wehr, noch überhaupt in die sozialen Medien.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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