Betrugsmasche Internet
Aktuelle Betrugsserie April 2021 im Internet
mit dem nachstehenden Erlebnisbericht möchte ich alle Mitbürger*innen vor der folgender Betrugsmasche warnen:
Betrugsmasche – Kaufsumme wird nur gegen Vorzahlung überwiesen
Es sollte ein ganz gewöhnlicher Verkauf werden. So bot ich für meine 86-jährige Mutter im Internet einige Ihrer Bilder zum Verkauf an. Es meldete sich ein Interessent, wir wurden zu einem Preis von 1.200 € handelseinig und er versprach mir, die Kaufsumme schnell zu überweisen. Er sendete mir sogar eine Kopie seines Personalausweises zu, von dem ich zu diesem Zeitpunkt annahm, dass es sich auch wirklich um seinen handelte, woraufhin auch ich – Vertrauen ist Vertrauen – eine Kopie meines Ausweises zurücksandte.
Doch dann kam alles anders!
Statt einer Überweisung erhielt ich eine E-Mail einer Bank in Belgien sowie eine Adresse für das Transportunternehmen, das die Bilder abholen sollte. Darüber hinaus wurde ich aufgefordert, nun selbst 400 € zzgl. 50 € Bearbeitungsgebühr zu zahlen, denn nur so könne mir die Bank in Belgien die vereinbarte Kaufsumme transferieren. Er selbst, so der vermeintliche Käufer, hätte bereits 1.650 € dahin überwiesen, also die Kaufsumme plus meiner „Sicherheitszahlung“. Darauf bin ich selbstverständlich nicht eingegangen.
An wen ich geraten war, verraten die folgenden Zeilen der nächsten E-Mail, die ich erhielt. Sie sind typisch für solche Betrugsversuche: In einem unzureichenden Schriftdeutsch verfasst, appellieren sie an das Mitgefühl, beschreiben Halbwahrheiten und drohen unverhohlen. Ich zitiere:
„Ich zwinge Sie nicht, die Zahlung zu leisten, aber wenn ich meine 1.650 Euro verliere, schwöre ich bei Gott, dass ich eine große rechtliche Maßnahme gegen Sie ergreifen werde, weil die Bank klar sagt, dass die getätigte Zahlung nicht rückgängig gemacht werden kann und deshalb haben sie Ihnen die Garantie gegeben, mit der Zahlung fortzufahren und ihnen die Beweise zur Überprüfung zu schicken. Ich werde jetzt zur Polizei gehen und Sie anzeigen, weil es scheint, dass Sie mich betrügen wollen und mit meinem Geld abhauen wollen, weil ich Ihnen vertraut habe und ich habe Ihnen erklärt, wie der Zahlungsprozess sein sollte, aber Sie wollen nicht rücksichtsvoll sein und Sie haben keine menschlichen Gefühle und ich kann es mir nicht leisten, mein Geld an Sie zu verlieren, ich habe Ihnen vertraut und ich hoffe, dass wir eine erfolgreiche Transaktion haben und uns gegenseitig besser bevormunden, aber jetzt machen Sie die Dinge für sich selbst kompliziert und ich würde Sie für diese Ihre Aktion sehr bestrafen. Ich muss jetzt meinen Anwalt informieren und ihn auf dem Laufenden halten, ich habe bereits ein paar Details für Sie und ich würde Sie jetzt melden, ich würde dafür sorgen, dass Sie verhaftet werden, wenn Sie die Zahlung jetzt nicht machen."
Mit der mir bekannten E-Mail-Adresse informierte ich die Bank in Belgien, die mir umgehend bestätigte, dass es sich hierbei um einen Betrugsversuch handeln würde.
Für die Polizei, bei der ich anschließend Anzeige erstattete, war vor allem jenes Detail der gegenseitigen Zusendung der Personalausweiskopien bedeutsam. Man müsse davon ausgehen, dass der Herr auf der mir vorliegenden Kopie mit Sicherheit nicht der wirkliche „Kaufinteressent“ sei, sondern ein anderes Opfer, der nichts von diesem Vorgang weiß.
Im Übrigen waren in der Mail, mit der ich zu Beginn zur Zahlung der 400 € aufgefordert wurde, noch zwei Links enthalten, die ich anklicken müsse, sowie ein Link zur „Spedition". Dies nicht getan zu haben, ist ein weiterer Grund, warum mir kein Schaden entstanden ist.
Leider wird nun offenbar, die Kopie meines Ausweises, für ähnliche Betrugsversuche genutzt. Mittlerweile haben mich vier Personen angerufen sowie zwei Polizeistellen aus Zwickau und Hessen.
Hoffentlich warnt dies viele Mitbürger und wird viel geteilt
Volker Feldbusch
Autor:Volker Feldbusch aus Heiligenhaus |
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