Fußball am Wochenende

(von Toni Bertrams)

HATTINGEN/SPROCKHÖVEL. Die beiden heimischen Top-Teams sind noch ungeschlagen und können ihre Positionen in ihren Heimspielen verbessern. Während Oberligist TSG Sprockhövel den SC Roland Beckum empfängt, erwartet Landesligist Sportfreunde Niederwenigern den ESC Rellinghausen.

Oberliga Westfalen

TSG Sprockhövel

Klar: Lothar Huber schwärmt immer noch ein bisschen vom Klasse-Auftritt seiner Mannschaft am vergangenen Sonntag bei Rot-Weiß Ahlen (2:2). Aber der Trainer des Oberliga-Aufsteigers TSG Sprockhövel weiß auch ganz genau, dass es am Sonntag im Baumhof (15 Uhr) für Vergangenes nichts geben wird. „Es ist alles sehr eng in der Liga“, sagt der Coach des Tabellenvierten (vier Punkte, 4:2 Tore) vor der Partie gegen Mit-Aufsteiger SC Roland Beckum, der auf Rang neun liegt (drei Punkte, 2:4 Tore).
Auch die Tatsache, dass die TSG nun endgültig Marcel Stenzel, der beim „Nike The Chance“ in Barcelona mit seinem Partner Zvonimir Kovac (München) den Einzug ins Finale verpasst hat, verpflichtet hat, ändert daran nichts. Allerdings ist sich Lothar Huber sicher, die Qualität seines Kaders verbessert zu haben, zumal der 20-Jährige die doch etwas dünn besetzte Offensiv-Abteilung bereichert. Wird Marcel Stenzel denn in der Startelf stehen? „Wir haben ihn doch nicht geholt, um ihn auf die Bank zu setzen“, antwortet der 60-jährige Coach. „Er wird von Anfang an spielen, keine Frage.“
Wie zuletzt erhofft sich Lothar Huber von seinem Team einen forschen Auftritt. „Wenn wir zu unserem Spiel finden, sind wir für jede Mannschaft gefährlich und brauchen uns nicht zu verstecken“, sagt er. Schon gar nicht vorm SC Roland Beckum, obwohl dieser mit dem guten Gefühl des 2:0-Sieges über den DSC Arminia Bielefeld II kommen wird. Dabei hat sich allerdings Mittelfeld-Mann Christoph Debowiak einen Kreuzbandriss zugezogen. „Die Beckumer haben aber sicherlich Alternativen, und das macht die Sache nicht leichter für uns“, sagt Lothar Huber.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1

Sportfreunde Niederwenigern

Jürgen Margref hat einen aufregenden Mittwochabend hinter sich. „Das hat aber auch Spaß gemacht“, sagt der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern, nachdem sich seine Mannschaft in der ersten Runde des Kreispokals nach Verlängerung mit 3:2 (2:2, 1:1) beim ESC Rellinghausen durchgesetzt hat. Schon am Sonntag ab 15 Uhr treffen sich die beiden Teams wieder, und zwar in der Meisterschaft: Niederwenigern hat dann auf dem Glückauf-Sportplatz Heimrecht.
„Das war ein verrücktes Spiel“, sagt Jürgen Margref. „Rellinghausen ist eigentlich einer der Top-Favoriten der Liga, und wir machen plötzlich das Spiel.“
Die Sportfreunde ließen allerdings mehrere gute Chancen liegen, bis zur sechsten Minute hatte der SFN-Coach schon drei hundertprozentige gezählt. Dennoch: Nach den Rückständen glich Fabian Lümmer jeweils aus, ehe eine dramatische Verlängerung folgte.
Zunächst sah ein Rellinghauser Gelb-Rot, dann sorgte Florian Machtemes für Niederwenigerns 3:2, ehe die beiden Neuerwerbungen vom SV Horst 08 entscheidend eingriffen. Samuel Owuso Ansah und Torwart Sebastian Langer verursachten Strafstöße, die der SFN-Keeper dann aber beide parierte. Nicht nur das: Beim zweiten Elfmeter hielt er auch den Nachschuss. „Sensationell“, sagt Jürgen Margref.
Mit Blick auf das Sonntag-Spiel sorgt der 3:2-Sieg für Selbstvertrauen. „Wir können mit breiter Brust antreten und brauchen nicht zu großen Respekt zu haben“, erklärt Jürgen Margref. „Aber es wird auch ein ganz anderes Spiel.“ Personelle Veränderungen wird es bei den Sportfreunden voraussichtlich nicht geben.
In der zweiten Runde des Kreispokals steht auch der SuS Niederbonsfeld. Der A-Kreisligist feierte einen 17:1-Kantersieg über den B-Kreisligisten ESV Frillendorf. Erfolgreichster Torschütze war Marcel Hoffmann (7).

Bezirksliga Westfalen, Gr.

TuS Hattingen

Nach der unglücklichen und auch unnötigen 2:3-Niederlage bei der SG Hemer trifft der Tabellensiebte TuS Hattingen (drei Punkte, 6:4 Tore) am Sonntag (15 Uhr, Wildhagen) auf einen Aufsteiger, auf den Tabellensechsten TSV Fichte Hagen (vier Punkte, 3:2 Tore). Obwohl sich TuS-Spielertrainer Marius Kundrotas klar darüber ist, dass „es in der Liga kein einfaches Spiel gibt“, wie er sagt, fordert er den zweiten Saisonsieg. „Wir spielen zu Hause und vertrauen unserer Stärke“, sagt der 33-Jährige.
Dabei wird der Coach der Rot-Weißen sein Team auf mindestens einer Position verändern müssen, da Oliver Heinrich, einer der beiden Torschützen vom vergangenen Sonntag, im Urlaub ist. Fehlen werden außerdem der langzeitverletzte Moritz Zöllner sowie Calli Holthaus, den weiterhin Fersenprobleme plagen. Mit einer Fußprellung quält sich Johann Geik. „Ich hoffe aber, dass er spielen kann“, sagt Marius Kundrotas.

SC Obersprockhövel

Nachdem es für den SC Obersprockhövel zweimal 1:1 geheißen hat, will Uli Sieweke am dritten Spieltag mehr. „Wir müssen auch mal langsam gewinnen“, sagt der Trainer des Tabellen-13. (zwei Punkte, 2:2 Tore) vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Schlagbaum) gegen den Tabellen-14. VfL Schwerte (ein Punkt, 4:5 Tore), bei dem er zu dessen Verbandsliga-Zeiten als Coach gearbeitet hat.
Allerdings warnt der 44-Jährige sein Team eindringlich davor, den Landesliga-Absteiger zu unterschätzen, weil dieser erst ein Pünktchen hat. „Die sind nicht so schlecht“, sagt Uli Sieweke, der jedoch nach dem 1:1 bei Hedefspor Hattingen guten Mutes ist. „Es war ärgerlich, dass wir nur einen Punkt geholt haben. Aber alle haben gut gespielt“, berichtet er. Entspannt hat sich bei den Obersprockhövelern der personelle Engpass. Fehlen wird nur der angeschlagene Dominik Degelmann.

Hedefspor Hattingen

Es trifft der Drittletzte auf den Viertletzten. „Aber das interessiert mich überhaupt nicht“, sagt Peter Kursinski, der Trainer des Tabellen-15. Hedefspor Hattingen (ein Punkt, 2:3 Tore), vor der Fahrt am Sonntag zum Tabellen-16. TuS Ennepetal II (null Punkte, 1:4 Tore). Die Partie im Bremenstadion am Bremenplatz 33 wird bereits um 13 Uhr angepfiffen. „Wir werden auf einen sehr starken Gegner treffen“, vermutet der Hedef-Coach. Grund dafür sei, dass die TuS-Zweite Heimrecht habe und deshalb Spieler aus dem Oberliga-Kader im Team stehen könnten. „Wenn die Ennepetaler drei, vier Spieler runterschicken, dann wird es sehr schwierig“, sagt Peter Kursinski, der drei Akteure ersetzen muss. Während Rot-Sünder Florentin Cheuffa gesperrt ist, müssen zwei A-Jugendliche wie schon vor einer Woche verletzt passen: Marvin Klink (Bänderdehnung im Knie) und Deniz Cevren (schwere Fußprellung). So wird Emmanuel Nwosu (Ferienjob in der Nähe von Stuttgart) sozusagen erneut eingeflogen.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3

Sportfreunde Niederwenigern

Ein möglicher Landesliga-Kandidat wartet am zweiten Spieltag auf die Sportfreunde Niederwenigern II. Das Team von Trainer Jens Haase gastiert am Sonntag am Krausen Bäumchen (Rellinghauser Straße 321) bei der Reserve des Oberligisten Schwarz-Weiß Essen. „Das ist eine Hausnummer“, sagt der Coach. „Die wollen mindestens oben mitspielen.“ Und das haben sie auch gleich zum Start mit ihrem 2:1 beim TuS Grün-Weiß Wuppertal, der vom Durchmarsch träumt, unter Beweis gestellt.
Respekt ist also angebracht, Angst braucht die SFN-Zweite vor dem Tabellendritten (drei Punkte, 2:1 Tore) jedoch nicht zu haben.
„Wir fahren nicht dahin, um abzuschenken, wir wollen für eine Überraschung sorgen“, sagt Jens Haase, der Coach des Tabellenachten (ein Punkt, 1:1 Tore), der behauptet, dass seine Stimmung nach dem 1:1 gegen den TuS Union 09 Mülheim durchwachsener sei als die der Mannschaft.
Wieder zurückgreifen kann er auf Kevin Moysich, der aus dem Urlaub zurück ist, und Martin Kniest.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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