Schwergewichtige Kooperation

Freuen sich über die Kooperation: Christian Schiwek von der Selbsthilfegruppe, Christian Berenberg, Leiter des Hausnotrufes und DRK-Geschäftsführer in Hattingen, Andreas Hahn. Foto: Pielorz
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Christian Schiwek leitet die Hattinger Selbsthilfegruppe „The sleevies“ und ist selbst ein Betroffener. 170 Kilogramm brachte er vor seiner magenverkleinernden Operation auf die Waage, jetzt wiegt der Rettungssanitäter noch 100 Kilogramm. Schiwek weiß, wovon er spricht, wenn er sagt: „Adipöse Menschen haben viele Probleme - manchmal sogar solche, um Hilfe zu rufen. Deshalb ist ein Hausnotruf für sie besonders sinnvoll.“ Jetzt gibt es eine Kooperation mit dem DRK Hattingen. 

„Das System besteht aus einem Basisgerät für ein Festnetztelefon oder ein mobiles Telefon. Außerdem gibt es ein Armband oder eine Halskette mit Alarmknopf, die der Patient so immer bei sich trägt. Wird der Alarmknopf gedrückt, dann meldet sich die Zentrale in Bochum und fragt den Betroffenen nach den Beschwerden. Kann sich der Mensch am anderen Ende der Leitung nicht mehr äußern, rückt sofort ein Einsatzteam aus. Im anderen Fall wird abgeklärt, ob das Einsatzteam ausrückt oder sofort ein Notarzt alarmiert werden muss - beispielsweise bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. „Wer beispielsweise gefallen ist und aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen kann, dem kann ein solches System helfen. Oder eben bei lebensbedrohenden Erkrankungen, wenn der Betroffene ein Telefon nicht mehr erreichen kann. Es kann aber auch sein, dass es eine seelische Not gibt - auch in diesem Fall darf und soll man den Alarmknopf drücken“, erklärt Christian Berenberg, der Leiter des Hausnotrufes. Das Hattinger DRK ist zuständig für das Hattinger Stadtgebiet und aufgrund einer Kooperation mit dem DRK Sprockhövel, auch für die Nachbarstadt. Man kann Adressen von Angehörigen hinterlegen oder auch einen Schlüssel beim DRK, die dann im Falle des Falles selbst ausrücken.
Die Hemmschwelle, ein solches Gerät anzumieten, sei noch groß, erzählen die Verantwortlichen. „Dabei macht das nicht nur für Ältere Sinn“, so Andreas Hahn, Geschäftsführer beim DRK Hattingen. „Jeder Alleinlebende sollte sich darüber Gedanken machen, denn er hat auf diese Art und Weise immer die Möglichkeit, sofort reagieren zu können, wenn ihm etwas passiert. Der Weg zum Telefon ist oft einfach zu weit.“ Wer über den Hausnotruf beim DRK gelistet ist, kann übrigens nach Absprache auf einen kostenlosen Fahrdienst zum Arzt und eine kostenlose Notfalldose zurückgreifen. Letztere ist eine kleine Box mit zwei Aufklebern für Hausinnentür und Kühlschrank und einem Infoblatt in der Dose, auf dem alle Medikamente, Krankheiten und sonstige wichtige Infos aufgeschrieben sind - so wissen Arzt und Sanitäter sofort, welche Grunderkrankungen vorliegen und was dagegen eingenommen wird.
Das Deutsche Rote Kreuz Hattingen ist (nicht nur) mit dem Hausnotruf zu verschiedenen Terminen präsent: am 3. März im DRK-Haus in der Talstraße, 14 bis 17 Uhr (Anmeldung beim DRK Hattingen, Telefon 02324/201111), gibt es einen Infonachmittag zum Thema. Außerdem präsentiert sich die Organisation am 10. März auf dem Hattinger Gesundheitstag im Hattinger Rathaus und am 21. April auf der Seniorengesundheitsmesse in der Sprockhöveler Glückaufhalle.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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