Filmtipp: The Hunt/Die Jagd (Dänemark 2012)
Soeben in die Kinos gekommen ist ein vielbeachteter und prämierter Film aus Dänemark: "The Hunt".
Bei Kindesmissbrauch gibt es Opfer, die oft gerne von männerhassenden, wildgewordenen Feministinnen übersehen werden, nämlich Männer, die zu Unrecht beschuldigt werden.
Und der Verdacht, so absurd er oft ist, genügt, damit sich Freunde abwenden, Ehen und Familien schwer beschädigt werden oder zerbrechen. Leute, die sich so gerne als aufgeklärt, fortschrittlich und redlich bezeichnen, erweisen sich dann oft als mittelalterliche Hexenjäger, frei von Sachkenntnis, frei von Faktenwissen, frei von Logik und von sozialen Basiskompetenzen wie kommunikatives Handeln.
Von wegen Neuzeit – das Mittelalter ist ganz nah.
Auch hierzulande hat es solche Missbrauchshypes gegeben, man denke nur an die Wormser Prozesse.
Der Film „The Hunt/Die Jagd“ handelt von einem Kindergärtner, der in einen solchen Verdacht gerät und flugs von seiner kleinen, dörflichen Community geächtet wird, fast alle sind plötzlich von seiner Schuld überzeugt.
Doch der Mann wehrt sich, schlussendlich sehr erfolgreich.
Es ist ein dramatischer, intensiver Film, sehr sehenswert, und berechtigterweise mehrfach ausgezeichnet.
Auch in diesem Film treffen wir wieder die altbekannten Protagonisten: Die dümmliche Kindergärtnerin, die alles ins Rollen bringt und sich dann Gesprächen verweigert, der Pseudopsychologe, der keine Ahnung hat, die Mitläufer (Mob), die schnell Schuld zuweisen. Alles wie im richtigen Leben; bis auf den unbefriedigenden Schluss, wo alles wieder Friede, Freude, Eicherkuchen zu sein scheint. Dieser Teil des Endes des Films ist absolut unrealistisch. Allerdings nicht die letzte Szene.
Summa summarum ist es ein sehr sehenswerter, empfehlenswerter Streifen, und man würde sich wünschen, dass die übereifrigen Feministinnen und ihre - auch männlichen - Speichellecker und die Hexenjäger unserer Zeit und die selbsternannten Tugendjäger mit Lynchgedanken aus diesem Film ein paar Lehren ziehen.
Aber das ist sicher nur Wunschdenken.
Autor:Ulrich Jean Marré, M.A. aus Essen-Ruhr |
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