Traditionsgaststätte „Pollmann“ ab dem 12. September als Ehrenamtskneipe
Wo das Bürger-Team für die Dorfnachbarn zapft

Engagierte Menschen im Hamminkelner Norden.  | Foto: DeB
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Was lange währt, wird endlich gut: Nach coronabedingten Pausen, vielen bürokratischen, organisatorischen und rechtlichen Hürden ist es am 12. September 2020 endlich soweit: Die Traditionsgaststätte Pollmann in Mehrhoog eröffnet wieder - als Ehrenamtskneipe!

Betrieben vom Verein „Treffpunkt Dorf e.V.“ unter der Leitung der ersten Vorsitzenden Yvonne Hein und einem gut 20-köpfigen Team, zu dem nicht nur die Ehrenamtswirte zählen, sondern auch Mehrhooger Bürger, die sich um das Hintergrundgeschen kümmern wie Internetauftritt (www.bei-pollmann.de), Veranstaltungsorganisation inkl. aller Auflagen, Tisch-Deko, Putzpläne, Einkauf und Buchhaltung.

Hinter den Vereinsmitgliedern liegt eine unfreiwillig verlängerte Vorbereitungszeit auf dieses mit Spannung erwartete Ereignis, denn eigentlich hätte es im Mai schon so weit sein sollen. „Der Lockdown war auch für uns schwierig. Auf einmal ging nichts mehr“, so Hein. Zum Glück wurde es trotzdem nicht langweilig, denn eine Getränkekarte, Cocktailrezepte und ein Veranstaltungskonzept lassen sich im Homeoffice prima verfeinern. „Aber jetzt wird es Zeit, dass es endlich losgeht!“

Das Team ist sich darüber bewusst, dass der Start nicht in eine unbeschwerte Zeit fällt und mancher Gast gesellige Runden in der Öffentlichkeit skeptisch betrachtet. Deshalb sind sie tief in die Themen Hygiene und Infektionsschutz eingestiegen. Das gesamte Team wurde zusätzlich zu den üblichen Belehrungen und Informationen auch in den Verhaltensregeln unterwiesen, die erst jüngst in Kraft getreten sind. „Das Ordnungsamt hat uns bei der Begehung letzte Woche eine vorbildliche Vorbereitung bescheinigt“, freut sich Hein, die ein sorgsames Auge auf jede neue CoronaSchutzVerordnung hält, um immer auf dem Stand der Dinge zu bleiben. Außerdem sind da noch die vielen positiven Rückmeldungen, großzügigen Spenden und die große Bereitwilligkeit der Dorfbewohner, sich an diesem Projekt zu beteiligen.

Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren, die die Umsetzung des Projekts überhaupt erst ermöglicht haben: Edeka Komp, Bovenkerck Spirituosen, die Obstkelterei Van Nahmen, die Sparkasse Wesel sowie die Volksbank Rhein-Lippe, die 1852 Braumanufaktur Hamminkeln und die Firma Superol sowie der Bürgerschützenverein Mehrhoog und einige Privatspender. Natürlich dürfen Hermann und Rosa Pollmann nicht unerwähnt bleiben, die dem unkonventionellen Projekt aufgeschlossen gegenüberstehen und das Team mit Rat und Tat unterstützen.Jetzt endlich ist es so weit, alle Zeichen stehen auf Start.

Die Initiatoren luden im Juni zur Infoveranstaltung und Yvonne Hein präsentierte erfolgreich das Konzept Ehrenamtskneipe in Mehrhoog von der ersten Idee über die Vereinsgründung bis zum Betriebskonzept. Ein handlungsfähiges Team aus Ehrenamtswirten war die Folge, dass inzwischen optimal auf die Eröffnung vorbereitet ist und sich darauf freut.

In einer Ehrenamtskneipe zapfen nämlich Bürger*innen für ihre Dorfnachbarn, ehrenamtlich, unentgeltlich und in ihrer Freizeit. Erlöse aus dem Kneipenbetrieb werden gespendet für Ortsverschönerung oder Projekte gemeinnütziger Vereine. „Wir wollen eine Ergänzung sein, die die Dorfgemeinschaft stärkt, die Vereine und Bürger in den Dialog bringt und eine Plattform für alle bietet“, wünscht sich Yvonne Hein. „In einer Kneipe passt die ganze Welt auf einen Bierdeckel, zugleich grenzenlos und übersichtlich. Ich persönlich freue mich neben der betriebswirtschaftlichen Herausforderung am meisten auf die Gespräche, die uns erwarten. Wer weiß, welche Ideen für das Dorf hier über ein gemeinsames Getränk aus der Taufe gehoben werden.“

Trotz der Ehrenamtlichkeit haben die Initiatoren großen Wert auf die Ausgestaltung ihres Projekts gelegt. Die Getränkekarte umfasst neben frisch gezapftem Bier auch eine große Auswahl an Weinen, Longdrinks und Cocktails. Ein extra angeschaffter Kaffeevollautomat sorgt für die klassischen Kaffeespezialitäten, aber Teetrinker kommen ebenfalls nicht zu kurz. Apropos „kurz“: Schnäpse dürfen natürlich nicht fehlen! Tun sie auch nicht.

Eine „warme Küche“ gibt es aus organisatorischen Gründen nicht. Damit der Hunger keinen Gast nach Hause treibt dürfen sich die Gäste Essen in den Schankraum oder Saal liefern lassen. Es soll so unkompliziert zugehen wie in einem klassischen Biergarten, wo sich die Gäste ihr Essen gelegentlich selber mitbringen.

Natürlich ist immer noch Platz für helfende Hände. Insbesondere in den Bereichen Buchhaltung, Steuerberatung und Raumpflege ist Unterstützung hoch willkommen.
Wer sich informieren, in irgendeiner Form spenden oder helfen, Fragen stellen oder sich mit dem Team hinter die Theke stellen möchte, ist herzlich eingeladen. Inzwischen ist eine Internetseite online: www.bei-pollmann.de, eine facebook-Gruppe „bei pollmann“ aktiv und Yvonne Hein erteilt gern auch telefonisch Auskunft unter 02857/902793.

Am 12. September öffnen sich die Türen um 19:30 Uhr. Wer dabei sein will, denkt bitte unbedingt an eine rechtzeitige Reservierung per Telefon unter 02857 - 90 27 93, per Mail an ymhein@t-online.de oder über die Homepage www.bei-pollmann.de. Coronabedingt sind die Plätze begrenzt.

An den folgenden Öffnungstagen (Donnerstags 18 - 22 Uhr, Freitags und Samstags Abends von 19:30 bis 01:00 Uhr) ist keine Reservierung notwendig. „Einfach reinkommen!“ winkt Hein. Für Veranstaltungen oder Versammlungen können auch Termine außerhalb der Öffnungszeiten angefragt werden.

Engagierte Menschen im Hamminkelner Norden.  | Foto: DeB
Hereinspaziert!  | Foto: DeB
Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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