Sind Fahrradfahrer Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse?

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Dass man es als Fahrradfahrer im öffentlichen Straßenverkehr nicht ganz so einfach hat, daran hat man sich inzwischen schon gewöhnt. So werden Fahrradfahrer als Alltags-Radler häufig nicht wahrgenommen und als „Freizeit-Pedalisten“ abgetan. Dass es ihnen im touristischen Bereich jetzt aber auch noch schwer gemacht wird, ist neu.

Seit geraumer Zeit wird an der DB Strecke Emmerich – Duisburg gearbeitet. Die Oberleitung wird erneuert. Zu diesem Zweck sind die Bahnübergänge Kastanienstraße / Am Schwarzes Wasser und Kanonenberge / Strauchheide gesperrt. Gegen die Sperrung während der Arbeiten ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Wenn es im Zuge der Sanierungsarbeit notwendig ist, dann muss man einen Umweg in Kauf nehmen. Schade ist nur, dass der Fahrradfahrer ohne Ankündigung auf einmal vor einem gesperrten Bahnübergang steht. Zumal, im Beispiel Kastanienstraße, handelt es sich um die Vollsperrung der Niederrhein-Route/Radwegenetz NRW. Man stelle sich mal vor, dass zu Sanierungsarbeiten die Autobahn gesperrt werden müsse. Es ist nicht vorstellbar, wie viel Blechschilder aufgestellt würden, um eine Umleitung zu beschildern. Und bei der Sperrung der Niederrhein-Route? Umleitungsschilder: Fehlanzeige! Stattdessen ein Mitarbeiter der DB, der gelangweilt in seinem PKW sitzt und dafür sorgen soll, dann niemand die Gleise unerlaubt überquert. Ich habe nur 10 Minuten das Geschehen beobachtet und dabei 12 Fahrradfahrer beobachtet, die (wenn auch unerlaubt) den Bahnübergang querten. Ich möchte an dieser Stelle betonen: Der ADFC Hamminkeln rechtfertigt in keinster Art und Weise das Fehlverhalten der Fahrradfahrer. Aber wer sich als Ortsunkundiger auf eine vorhandene Ausschilderrung verlässt, dem muss auch im Falle einer Sperrung mittels Beschilderung geholfen werden.

Dass die von mir beobachteten Fahrradfahrer kein Einzelfall waren, zeigt der zertretene Grünstreifen neben den Sperrbarken. Das zunehmend besser werdende Wetter und die vielen Feiertage in nächster Zukunft werden mit dazu beitragen, dass sich die Situation noch verschärft. Müssen wir wieder einmal darauf warten, dass etwas passiert? Reagieren die Verantwortlichen erst, wenn wir lesen müssen: Tragischer Unfall – Fahrradfahrer von Nahverkehrszug erfasst“. Unser Appell an die Verantwortlich: lassen Sie es so weit nicht kommen!

Autor:

Peter Zelmer aus Hamminkeln

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