Im Vorfeld des Brüner Jungschützenfestes
Pfingsten, Planung, Pandemie - bittere Realitäten und die Hoffnungen der Vereinsverantwortlichen

Nicht frei von Sorgen, aber sie freuen sich aufs Fest (von links): Ole Hopermann, Robert Schier, Marian Heitkamp und Michael Holsteg. | Foto: dibo
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  • Nicht frei von Sorgen, aber sie freuen sich aufs Fest (von links): Ole Hopermann, Robert Schier, Marian Heitkamp und Michael Holsteg.
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Kaum zu glauben, dass es fast drei Jahre her ist! Kein Antreten am Marktplatz, kein nächtliches Partygewummer, kein Tschingderassabumm. Doch was die Einen nicht vermissen, macht viele andere unglücklich - beispielsweise die Brüner Jungschützen, die seit geraumer Zeit darauf warten, Nachfolger für ihre amtierenden Regenten zu finden. Ein Zustand, der die Vereinsverantwortlichen leiden lässt. Doch Obacht - Linderung ist in Sicht!

Falls nicht irgendwelche unvorhersehbaren Katastrophen die Welt erschüttern, darf sich die niederrheinische Party-Gemeinde auf das Schützenfest der Brüner Gelbschlipse freuen. Die Vorstandsmitglieder Marian Heitkamp, Ole Hopermann und Robert Schier sowie der noch amtierende König Michael Holsteg informierten uns über den Stand der Dinge und ihre Erwartungen an die Pfingst-Feierlichkeiten.

dibo: Worauf genau musstet Ihr warten, bis Ihr entscheiden konntet: „Jau, wir feiern!“?
Ole: Dieses eine konkrete Datum gab es da nicht. Wir haben auf positive Signale der Politik gewartet. Insbesondere die Anpassung des Infektionsschutzgesetzes vor ein paar Wochen war dann ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität. Des Weiteren haben wir uns über die letzten zwei Jahre immer wieder mit den anderen Schützenvereinen der Stadt Hamminkeln und Vertretern der Stadt ausgetauscht. Gewisse Planungen erfordern grundsätzlich mehr Vorlauf, andere sind kurzfristiger zu machen.

dibo: Es gibt also ein Jungschützenfest 2022. Habt Ihr ein gutes Gefühl dabei?
Ole: Alle warten darauf, nach zwei Jahren endlich wieder feiern zu können. Auch wenn es anfangs ungewohnt sein wird, nach kurzer Zeit aber wird sehr vieles wieder so sein wie früher. Daher ist die Vorfreude riesig!

dibo: Bekommt Ihr jetzt noch eine Live-Band oder gibt’s nur Konservenmucke?
Robert: Die Organisation der Livebands verlief reibungslos. Wir haben uns auch für dieses Jahr frühzeitig mit den Bands geeinigt, die eigentlich schon Pfingsten 2020 bei uns spielen sollten. Jetzt können wir mit Stolz sagen, dass die Jungschützen Brünen den Gästen drei verschiedene Acts an Pfingsten bieten können. Die beiden Livebands „Rainbow“ am Samstag und „6th Avenue“ am Sonntag sowie für die Disco am Montagabend wie üblich das DJ-Team Future.

dibo: Ob genügend Besucher kommen, damit Ihr nicht auf den Kosten sitzen bleibt?
Marian: Verlässlich abschätzen lässt sich das natürlich noch nicht. Es stellt sich die Frage, ob die Leute noch ängstlich sind, was das Feiern gehen angeht oder ob sie froh sind, wieder rausgehen zu können. Wenn man sich die Resonanz der ersten jetzt wieder stattgefundenen Großveranstaltungen anschaut, sind wir aber guter Dinge, dass viele Besucher kommen. Trotzdem ist ein Schützenfest, in der Form so wie wir es feiern, oft ein Zuschussgeschäft. Das liegt an der Ausgestaltung der Programmpunkte, die tagsüber stattfinden. Das ist bei uns genauso wie bei vielen anderen Vereinen in der Region. Als Verein geht es dann halt immer darum, den Verlust möglichst klein zu halten, ohne möglichst auf traditionelle Gepflogenheiten zu verzichten.

dibo: Gibt’s überhaupt noch Coronaregeln für öffentliche Partys?
Marian: Seit einigen Wochen sind allgemeine Regeln wie die vorgeschriebenen Zugangsbeschränkungen für Nichtgeimpfte oder Nichtgetestete weggefallen. Wir warten jetzt darauf, mit der Genehmigung für unser Schützenfest durch die Stadt Hamminkeln noch weiterführende Informationen dazu zu bekommen. Wir hoffen also auf einen weiterhin abflachenden Pandemieverlauf, sodass auf Landesebene auch keine neuen Regelungen beschlossen werden müssen.

dibo: Wo seht Ihr die größere Verantwortung – bei den Gästen oder beim Veranstalter?
Ole: Bei beiden gleichermaßen. Wir werden als Veranstalter die entsprechenden Voraussetzungen schaffen, die uns vorgegeben werden. An der Einhaltung der geltenden Regeln ist der Gast dann ebenso beteiligt wie wir.

dibo: Wie ist die Kassenlage bei den Jungschützen – könntet Ihr weitere Flautenjahre verkraften?
Michael: Die Kassenlage der Jungschützen Brünen ist auch nach den zwei Pandemiejahren sehr gut. Dabei hat uns geholfen, dass wir nur wenig laufende Fixkosten haben und die meisten Kosten variabel an den auszurichtenden Veranstaltungen gekoppelt sind. Wir glauben, dass in Zukunft die Kassenlage die größte Herausforderung für die Schützenvereine darstellen wird. Bei den ersten Kalkulationen für ein "normales" Schützenfest an Pfingsten ist uns allen bewusst geworden, dass erhöhte Kosten auf uns zu kommen und man in Zukunft neue Ideen brauchen wird, um diese auszugleichen.

dibo: Was darf keinesfalls passieren, um eine erneute Absage des Pfingstschützenfestes zu vermeiden?
Robert: Nach aktuell geltendem Stand der Coronaregeln sollte der Kreis Wesel nicht zum Hotspot-Gebiet erklärt werden. Dadurch gäbe es wieder Möglichkeiten, striktere Regeln bis hin zum Verbot von Großveranstaltungen zu erlassen. Auf andere Maßnahmen würden wir noch kurzfristig reagieren können. Wir sind aber guter Dinge, dass die Pandemiekurve weiter abflacht und dieses Jahr wieder Normalität in die Schützenfestsaison kommt.

dibo: Michael, drei Jahre König. Bist Du froh, deine Verantwortung endlich abgeben zu können?
Michael: Nach drei Jahren freut man sich einfach auf das anstehende "normale" Schützenfest. Natürlich freue ich mich aber auch, wenn am Pfingstsamstag ein Nachfolger gefunden wird, der mein Königsamt mit gleicher Begeisterung übernimmt.

dibo: Bitte richtet einen gemeinsamen Appell an Eure Festbesucher!
Alle: Wir freuen uns, Euch alle Pfingsten in der Reithalle Brünen begrüßen zu können. Lasst uns dort endlich mal wieder gemeinsam ordentlich Schützenfest feiern!

Was läuft in Dingden und Hamminkeln?

An Pfingsten feiern nicht nur die Jungschützen in Brünen. Auch die Vereine in Dingden und Hamminkeln laden "normalerweise" ein zur Sause. Und was läuft dieses Mal? Wir fragten nach und erhielten diese Antworten ...

Jungschützen Dingden
Timo Schmeink, Vorstandssprecher des Dingdener Jungschützenvereins: "Wir haben in Absprache mit der Stadt Hamminkeln den Antrag auf das Fest gestellt und sind guter Dinge, dass wir eine Genehmigung erhalten werden. Gerade unser letztjähriges Oktoberfest hat gezeigt, dass wir auch in schwierigen Zeiten ein großartiges Wochenende auf die Beine gestellt bekommen.
Den Schützen haben wir unsere neue Festfolge vorgestellt, die wir in diesem Jahr endlich umsetzen wollen. Dafür musste der Vorstand einige Planungsänderung vornehmen. Allerdings konnten wir vermelden, dass die Verträge mit Wirt, Zeltbauer, Bands etc. stehen und dem Fest eigentlich nichts mehr im Wege steht.

Festfolge:

  • Freitag: 3. Juni, 20 Uhr Warm-Up Night
  • Samstag: 4. Juni, 19 Uhr Zapfenstreich am St. Josef Haus. 20:30 Uhr Eröffnungsball
  • Sonntag, 5. Juni, 1 1:30Uhr Umzug durchs Dorf mit anschließendem Königsschießen, 20 Uhr Krönungsball
  • Montag, 6. Juni, 12 Uhr Frühschoppen im Festzelt

... und in Menkeln ...
"Die Planung unseres Jungschützenfestes zu Pfingsten ist im vollen Gange. Wir rechnen fest damit dies planungsgemäß, und unter der dort geltenden aktuellen Coronaschutzverordnung durchführen zu können. Wir freuen uns, das Vereinsleben auch nach langer Coronapause wieder voll ausleben zu dürfen und hoffen auf viele Gäste bei unserem Fest", sagt Pressewart Daniel Schnelting.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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