Familie verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Bleibe.
Notruf! Wie sozial ist Hamminkeln?
Keine Kinder, keine Flüchtlinge, kein eigenes Einkommen. Das sind die Ergebnisse einer zwölfmonatigen Suche nach einer geeigneten Wohnung für eine syrische Familie mit vier Kinder. In der Suche nach einer geeigneten Wohnung (4-5 Zimmer) mussten wir bislang feststellen, wie sehr sich Rassismus und Kinderfeindlichkeit in unserer Gesellschaft breit macht. Selbst wenn das Jobcenter die Übernahme der Miete zusichert, weigern sich die Wohnungseigentümer eine Wohnung an eine Flüchtlingsfamilie oder einer kinderreichen Familie zu vermieten. Auch Stadt und „Mehrhooghilft" konnten bislang keinen ausreichenden Wohnraum besorgen.
Seit 2015 lebt die Familie in Mehrhoog. Aufgrund des Krieges und einem Brandanschlag auf das Haus der Familie, verließen die Eltern mit ihren zwei Kindern auf dem Landweg, der sog. Balkanroute, ihre Heimat. 2016 bezog die Familie eine Dreizimmer-Wohnung, in den Folgejahren brachte die Mutter zwei weitere Kinder im Krankenhaus Wesel zur Welt. Die Eltern (33 + 34) teilen sich heute mit den vier Kindern (6, 5, 4 und ein Jahr alt) die drei Zimmer. „Eigentlich bräuchten wir mehr Platz“ sagt der Vater, „aber wir haben uns für alle passend eingerichtet“. Doch jetzt wurde ihnen die Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt. Die Tochter der Eigentümer, die alleinerziehend mit ihrem Kind im gleichen Haus auf zwei Zimmer wohnt, benötigt eine größere Wohnung.
Aus Fremden sind Nachbarn geworden
Die Familie ist sehr gut integriert, mit einigen Nachbarn sind sogar gute Freundschaften entstanden. Der älteste Sohn geht in Mehrhoog in die Grundschule und spielt Fußball im VFR Mehrhoog, die anderen Kinder besuchen die Kindertagesstätte in Mehrhoog. Die Mutter ist froh, jetzt in Deutschland zu sein. „Hier fühlen wir uns wohl. Alle sind so nett zu uns.“ Und für die Familie ist Weihnachten auch nichts Neues mehr; sie sind Teil der deutschen multikulturellen Vielfalt, feiern Weihnachten mit Christbaum, Lichter, Schmuck und den farbenfrohen Kugeln. Der syrische Vater besitzt umfangreiche handwerkliche Kenntnisse, arbeitet in Praktika oder Minijob. Zur Abkehr der Abhängigkeit vom Jobcenter möchte er ein eigenständiges Erwerbseinkommen erzielen, doch in Zeiten von Corona ist es schwer eine feste Anstellung zu finden.
Gibt es nicht einen Vermieter mit Herz, der dieser Familie eine Chance gibt?
Die Familie benötigt jetzt dringend eine Wohnung. Die Alternative wäre ab Februar im Containerdorf in beengten und gesundheitsgefährdenden Wohnverhältnisse leben zu müssen.
Aus Sicht des Verfassers entbehren die Vorbehalte gegen die Familie jeglicher Grundlage. Wir betreuen die Familie seit ihrem Zuzug und können bestätigen, dass die Familie einen geordneten Verhältnissen lebt und einen geregelten Tagesablauf hat. Der Wohnraum ist stets sauber und wird von der Familie regelmäßig renoviert.
Da es uns scheinbar nicht gelingt, eine für die Familie entsprechend große Wohnung zu bekommen, wenden wir uns heute mit diesem Artikel an Sie mit der Bitte um Unterstützung. Mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder, sie möglichst nicht aus dem sozialen Umfeld wie Schule, Kita und Freundeskreis zu reißen, sollte im Idealfall die Wohnung in Mehrhoog, Hamminkeln oder Ringenberg liegen.
Für die Familie wäre es das schönste Weihnachtsgeschenk. Wer eine entsprechende Wohnung zur Verfügung stellen kann, schreibt bitte eine Mail an: flachs@moveonwork.de
Autor:Franz Flachs aus Hamminkeln |
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