Aus der digitalen Jahreshauptversammlung der Hamminkelner Werbegemeinschaft
Mach's noch einmal, HWG! Ein weiteres Jahr ohne große Aktionen - mit neuen Köpfen im Vorstand
Klar, man kann's nicht mehr hören. Und doch muss man drüber reden - auch mit und bei den Mitgliedern der Hamminkelner Werbegemeinschaft. Wegen der mittlerweile fast "normal" gewordenen Corona-Beschränkungen trafen diese sich digital.
Die Pandemie hat Hamminkeln ihren Stempel aufgedrückt. Die sympathische Stadt mit ihren sieben Ortsteilen lag nahezu ein Jahr lang brach, daran änderte auch der Sommer 2020 nicht viel. Und wie anderswo zollte auch die Werbegemeinschaft dem Virus ihren Tribut - nämlich mit schwächelnder Präsenz, wie der scheidende HWG-Vorsitzende Hermann Borgers bei der Online-Versammlung betonte.
So lobte er die Hilfsaktion "Hamminkeln bringt's", bescheinigte ihr aber zugleich: "Das hätte mehr Resonanz verdient!" Auch die Stadtgutschein könne mit einer Beteiligung von 24 Firmen (davon 15 aus Hamminkeln Ort) nicht mit besonderer Akzeptanz glänzen. Trotzdem laufen Gespräche mit der Stadt mit Blick auf eine mögliche Verlängerung der Aktion.
Hermann Borgers nimmt kein Blatt vor den Mund: Für einen Ehrenämtler sei es wenig motivierend, wenn aus den Reihen der Mitglieder "quasi null" Reaktion auf Ansprache komme, wenn es um die Beteiligung an örtlichen Aktivitäten gehe. Die Weihnachtslos-Aktion beispielsweise habe zirka 50 Prozent Resonanzschwund verkraften müssen.
Veranstaltungen 2021? Fehlanzeige!
Ob es im angelaufenen Jahr größere Veranstaltungen geben wird, darf bezweifelt werden. So hat sich die Stadt Hamminkeln bereits mit den Schützenvereinen darauf geeinigt, dass durch die Bank alle Schützenfeste abgesagt werden. Auch der Citylauf im August wird vom Hamminkelner SV nicht veranstaltet. Die "Bellhammi"-Kirmes ist so gut wie gekippt. Und das Stadtfest "Bennen on Butten"? "Wir sollten nicht komplett absagen, aber eine Veranstaltung mit Tausenden Besuchern wird nicht möglich sein!", stellte Wilhelm Kloppert fest.
Als Ersatz solle man aber kleinere Aktionen im Blick behalten, lautete seine Anregung. Ebenso wie die Stadtentwicklung und - ganz wichtig - die innerörtliche Parksituation. Viele HWGler betrachten mit Sorge, dass der Parkplatz neben der Gaststätte Kamps zukünftig wegfalle und dessen Nutzer dann dauerhaft umliegende Stellplätze blockieren könnten. Kritisch wurde angemerkt, dass auch beim Umbau des Molkereiplatzes 17 Parkplätze wegfallen.
Unterm Strich bleibt die HWGler jedoch positiv gestimmt. Auch, weil sich Bereitwillige fanden, um den Vorstand neu zu formieren. Für (ausdrücklich!) "zwölf Monate" tritt Wilhelm Kloppert die Nachfolge von Hermann Borgers an. Neueinsteiger sind Lena Winkelmann, Louis Eimert und Peter van Nahmen, weiter an Bord bleiben Marcel Markert und Philip Terörde.
Interims-Chef Kloppert richtete - wie alle anderen auch - seinen aufrichtigen Dank für zehn Vorsitzjahre an Hermann Borgers: "Normalerweise gibt's 'n Körbken - diesmal machen wir beide das unter uns!" Bei allem Wohlwollen, auch wegen der Kassenrücklage von über 14.000 Euro, nutzte Hermann Borgers die Gelegenheit für einen kritischen Appell: "Jeder einzelne von uns ist Werbegemeinschaft! Ohne Engagement geht das nicht. Also, bleibt aktiv!"
Die Erwartungshaltung ...
Neu-Vorständlerin Lena Winkelmann setzte gleich mal ein deutliches Zeichen, indem sie betonte: "Die Stadt Hamminkeln muss der HWG bei der Planung von Events mehr abnehmen. Es kann nicht sein, dass solche Aufgaben immer an den Ehrenämtlern hängen bleiben. Wir haben schließlich genug zu tun!"
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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