Inhaftierte Bahá‘í-Frauen und Kleinkinder im Iran freilassen!

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Angehörige der Religionsgemeinschaft der Bahá‘í im Kreis Wesel sorgen sich um Glaubensgeschwister im Iran, die dort willkürlichen Verfolgungen ausgesetzt sind.

So wurden am 22. September 2012 Taraneh Torabi mit ihrem fünf Monate alten Sohn Barman und Zohreh Nik-Aein mit ihrem zehn Monate alten Sohn Resam von Revolutionsgarden in der Stadt Semnan inhaftiert. In dem berüchtigten Gefängnis drohen den beiden Frauen Folter und sexueller Missbrauch.

Ihr Verbrechen: Die jungen Frauen gehören den Bahá’i an, mit mehr als 300.000 Gläubigen die größte religiöse Minderheit des Iran. Das Gericht hat Taraneh Torabi und Zohreh Nik-Aein zu jeweils 20 und 23 Monaten Haft verurteilt, weil sie ihren im Land verbotenen Glauben ausgeübt und „verbreitet“ haben. Die Bahá‘í-Religion sieht sich als Fortsetzung der bisherigen Hochreligionen, so auch des Islam, weshalb die Gläubigen als „vom Islam Abgefallene“, als „Apostaten“ gelten. Die deutsche Bahá‘í-Gemeinde dagegen wurde vor wenigen Wochen, nämlich am 31. Januar 2013, als „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ (KdöR) anerkannt.

Im Iran dagegen dürfen Bahá’i keine Universitäten besuchen, ihre Wohnhäuser und Geschäfte werden in Brand gesteckt, ihre Friedhöfe geschändet. Willkürliche Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Die Vorwürfe sind stets die gleichen: „Propaganda“ und „Agitation“ gegen die Islamische Republik oder Spionage für Israel.

Die verurteilten Bahá’i-Mütter müssen ihre Strafe zusammengepfercht mit über 70 anderen Frauen in einem nur 50 Quadratmeter großen Raum absitzen. Die schrecklichen hygienischen Bedingungen im Gefängnis haben Folgen: Die beiden kleinen Jungen sind krank geworden. Sippenhaft ist eine gängige Praxis der iranischen Justiz. Mütter sehen sich oft gezwungen, ihre Kinder mit ins Gefängnis zu nehmen, da sich niemand um sie kümmern kann. Unter den inhaftierten Bahá’i befinden sich häufig Ehepaare oder mehrere Familienmitglieder.

Die Region Semnan ist eine Hochburg der Verfolgung von Bahá’i. Das Schicksal ihrer Gemeinde steht stellvertretend für die desolate Lage so vieler anderer ethnischer Minderheiten und Glaubensgemeinschaften im Land: Christliche Assyrer, Kurden, Turkmenen, Belutschen, Aseri und Araber werden täglich überfallen und willkürlich verhaftet. Das Unrechtsregime hat seine Augen und Ohren überall: Vor allem politisch oder gesellschaftlich Engagierte müssen ständig fürchten, vom Geheimdienst verschleppt, gefoltert oder sogar ermordet zu werden.

Thomas Müller, Sprecher des in Moers ansässigen „Arbeitskreis Menschenrechte“ (AKM) und selbst Mitglied der deutschen Bahá‘í-Gemeinde, bittet um Unterstützung eines Online-Appells, mit dem Bundespräsident Gauck gebeten wird, bei den iranischen Behörden für die Freilassung der Inhaftierten einzutreten. Wer dieses Anliegen unterstützen möchte, findet den Link zum Online-Appell und auch weitere Informationen auf der AKM-Homepage: www.akm-online.info.

Hallo Frau Schuff,

nochmals vielen Dank dafür, dass Sie das Thema "Bahá'í-Verfolgung im Iran" aufgreifen wollen. Als Anlage erhalten Sie noch Bilder, die Sie gerne verwenden können.

Viele Grüße

Thomas Müller

Vielen Dank für das Vertauen Herrr Müller.

Autor:

Carmen Schuff aus Hamminkeln

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