New Gospel Voices singen wieder
„Es war komisch und schön wie überwältigend zugleich.“

Die Sängerinnen und Sänger der New Gospel Voices mit ihrem Chorleiter Garrelf Hagedorn (vorne rechts), der die Gruppe seit dreizehn Jahren begleitet und sie mit ebenso viel Gelassenheit wie Qualität zu Höchstleistungen anspornt.
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  • Die Sängerinnen und Sänger der New Gospel Voices mit ihrem Chorleiter Garrelf Hagedorn (vorne rechts), der die Gruppe seit dreizehn Jahren begleitet und sie mit ebenso viel Gelassenheit wie Qualität zu Höchstleistungen anspornt.
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Seit einigen Wochen singen sie wieder – nach über einem Jahr Pause. Ein Jahr, indem die Liedtexte ein wenig in Vergessenheit gerieten, die Sänger kurzatmig wurden und vor allem die Gemeinschaft fehlte. Nun geht es wieder richtig los mit den Chorproben und der Arbeit an ihrer Qualität.

„Dafür sind wir bekannt“, sagt Erika Dicks, die erste Vorsitzende der New Gospel Voices. „Wir wollen uns gut präsentieren, qualitativ hochwertig. Das geht auch als Laienchor.“ Und so sehr ihnen das gemeinsame Singen im letzten Jahr gefehlt hat, so intensiv widmen sie sich nun ihrer Proben. Eingeschränkt sind sie, da sie so weit auseinander stehen müssen. „Man hört die anderen nicht, nur sich selbst, das ist schwierig“, erklärt der Geschäftsführer des Chors Ralph Hagedorn. Aber davon lassen sie sich nicht beirren. Keiner ist abgesprungen während Corona, auch nicht die, die erst kurz vor der Zwangspause dazu kamen.

„Es gab keine Zweifel, so weiter zu machen“, erinnert sich Erika Dicks an die erste Probe im Juni, als ihnen nach drei Liedern schon die Puste ausging. „Wir waren aus der Übung, platt, die Töne zu halten fiel schwer, Zwerchfell und Bauchmuskulatur waren nicht mehr trainiert“, so Ralph Hagedorn. Und Chorleiter Garrelf Hagedorn fügt hinzu, wie sonderbar diese erste Probe war: „Wir haben uns am Rand aufgestellt, auf Abstand, sonst stehen wir ja Schulter an Schulter. Wir hatten uns so lange nicht gesehen. Es war komisch und schön wie überwältigend zugleich. Inzwischen gibt es fast gar keine Beschränkungen mehr, man freut sich, will loslegen, hat im Kopf aber noch die Handbremse angezogen.“

Und dennoch: Nun arbeiten sie daran, die Lieder aufzufrischen, Atmung, Stimm- und Luftapparat wieder auf Spur zu bringen. Denn das erste Konzert ist Anfang Oktober geplant – sofern gesungen werden darf. Zur Vorbereitung gibt es einen Workshop, einen sogenannten CVT Lehrgang, bei dem es unter fachkundiger Anleitung um Gesangstechnik und Ausdruck geht. „Die Bauchmuskulatur kitzeln“, darauf freut sich schon Chormitglied Ina Pfeifer.

Auch wenn das Konzert nicht stattfindet oder unter Auflagen, mit nur Wenigen von ihnen: Klar ist, dass sie jede Chance nutzen, zum Singen zusammenzukommen und an ihrer Performance zu arbeiten. Auf die Frage, was in der Corona-Pause gefehlt habe, resümiert Ralph Hagedorn: „Erstens: das Singen. Zweitens: die Gemeinschaft. Drittens: die Auftritte. Viertens: der Applaus.“

Sollte es wieder zu einer Zwangspause kommen, würden sie wieder alleine für sich üben, sie haben digital Zugriff auf ihre Lieder. Aber daran möchten sie nicht denken – das mache laut Ralph Hagedorn keinen Spaß und keinen Sinn – und so genießen sie die gemeinsame Zeit und nutzen sie mit den Worten des Chorleiters, um „in der Gruppe besser zu werden.“ Die persönliche Messlatte liegt hoch, denn „wir wissen, wo wir her kommen“, so Erika Dicks und da wollen sie auch wieder hin.

Autor:

Denise Brücker aus Hamminkeln

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