Einmal Hafen Wesel und zurück - Techniksightseeing bei der Radtour der MSG Brünen
Das Gute an einem ordentlichen Landregen ist, dass er die Sommerdürre aus dem darbenden Niederrheinboden treibt. Das Schlechte an einem Landregen ist, dass er sieben ahnungslose Pedalritter aus Brünen bis auf die Haut durchweichen kann. So geschehen bei der alljährlichen Fahrradtour der Männersportgruppe (MSG) des Vereins, die sich in dieser Konstellation allerdings seit Jahren nur noch zu eben jenem Anlass trifft.
Doch Eins nach dem Anderen. Der Plan des Tourenleiters Hermann Wolter sah für dieses Mal keine schlichte Fahrt ins Grüne vor, sondern eine geballte Ladung Technik-Sightseeing.
Vom Brüner Markplatz aus starteten die Ausflügler zunächst in Richtung Dämmerwald, um dann hinter dem Teufelsstein nach Krudenburg abzubiegen. Am Lippeufer angekommen, war die erste Rast fällig, dazu gab's obligatorische Schinkenwürste und Frikadellen, die mit lecker Pilsken und irgend so einem grünen Rachenputzer heruntergespült wurden.
Dann hieß es: durchstarten nach Friedrichfeld - immer am Wesel-Datteln-Kanal entlang. Eindrücklichste Erinnerung dieses Tour-Abschnitts: Erstaunlich, wieviele Brücken über den Kanal führen (und: wann werden die wohl alle saniert?!).
Ein weiterer Haltepunkt war das Friedrichsfelder Hafenbecken - ein beliebter Anglertreff und Wendepunkt für Schiffe, die statt zum Rhein lieber in Richtung Ost-Westfalen schippern. Anschließend ging's zum Schiffshebewerk bei Friedrichsfeld. Die gewaltige Technik der Schleusenanlage ließ die MSG-Truppe mächtig staunen. Spätestens der Ein-Mann-Bunker (mit Erklärtafel) in direkter Nachbarschaft trieb Hermann Dames zu dieser Anmerkung: "Meine Güte, so viel Geschichte, Technik und Kultur auf einen Haufen - dat kannze ja kaum aushalten!" Sprach's und blickte schelmisch zu Stefan, der sich gerade mit Wilfrieds E-Bike abgeschleppt hatte.
Und weiter ging's Richtung Weseler Hafengebiet, während die ersten Regentropfen fielen.
Beim vorletzten Stopp genossen die Brüner Radler den tollen Blick vom Aussichtspunkt inmitten der Hafenregion in Richtung Rheinbrücke und die anschließende Fahrt vorbei am DeltaPort-Gelände bis nach Wesel. So Mancher staunte, wie gut die Zusammenführung eines attraktiven Industrie-Areals mit einem wunderschönen Naturschutzgebiet gelungen ist. Ein wirklich besuchenswertes Fleckchen Heimat, das sich hinter der Bislicher Insel nicht zu verstecken braucht.
Die Fahrt bis zur Kreisstadt war wegen des einsetzenden Regens allerdings derart feucht, dass die Pedalritter innerhalb einer Viertelstunde bis auf die Unterhosen durchnässt waren. Das war aber kein Grund für schlechte Laune: Die Einkehr bei "Blühmi" am Kornmarkt vertrieb den aufkommenden Verdruss und bei weiteren fünf Bierchen, Süppchen, Burger und Bundesliga-Fußball neigte sich ein toller Radel-Tag dem Ende zu.
Gutgelaunt machen sich die MSGler bei Dämmerlicht auf die Rückfahrt nach Brünen.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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