Verdienstkreuz am Bande für Karl-Heinz Peschen

Karl-Heinz Peschen mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Landrat Dr. Ansgar Müller und Gästen zu seiner Ehrung
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Landrat Dr. Ansgar Müller überreicht Karl-Heinz Peschen aus Wesel das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für sein Engagement als Initiator, Leiter und Betreiber der Greifvogelstation in der Schill-Kaserne – verliehen vom ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck auf Vorschlag von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Vor über 30 Jahren hat Karl-Heinz Peschen die heute landes-, sogar europaweit bekannte Greifvogelstation auf einer ehemaligen Müllhalde auf dem Gelände der Schill-Kaserne errichtet. Eigentlich wollte er Förster werden. Aber seiner Familie war es nicht möglich, ihn aufs Gymnasium gehen zu lassen, um das Abitur zu machen und Forstwirtschaft zu studieren. So kam er mit 17 Jahren zur Bundeswehr. „Sie haben mir erzählt, dass sie diesen Schritt nie bereut haben“, sagt Landrat Dr. Ansgar Müller in seiner Laudatio an Peschen. „Im aktiven Truppendienst haben sie immer herausragende Leistungen erbracht – trotz ihrer umfangreichen Arbeit für den Naturschutz und trotz ihrer familiären Verpflichtungen als Vater von fünf Kindern.“

Peschen hat in der Station über 8.000 verletzte Vögel aufgenommen, betreut, versorgt und, wenn möglich, ausgewildert. Angefangen hatte alles mit einer Voliere auf 70 Quadratmetern. Heute umfasst die Anlage siebzehn Volieren auf 10.000 Quadratmetern. Der Einzugsbereich umfasst große Teile von Nordrhein-Westfalen. Mehrfach wurde sie auch zur Unterbringung illegal gehaltener Greifvögel aus anderen Bundesländern genutzt. „Hintergrund dafür waren neben den hohen Sicherheitsstandards in der Kaserne vor allem die ausgesprochen hohen veterinärmedizinischen Standards sowie die hohe Qualität der Unterbringung der Vögel“, so Müller weiter. „Neben diesen Faktoren bilden ihr enormes fachliches Wissen und ihre langjährige Erfahrung die Grundlage dafür, dass die Greifvogelstation in der der Schill-Kaserne bei den Fachdienststellen des Landes seit Jahrzehnten ein hohes Ansehen genießt und als effizienteste Anlage des Landes bezeichnet wird.“

Auch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp richtete das Wort an den Geehrten und dankte ihm sehr herzlich für sein Engagement in den vergangenen drei Jahrzehnten für die Vögel, die Greifvogelstation und die Stadt Wesel. „Es ist für mich eine Ehre, ich habe aber auch ein kleines Schamgefühl dabei“, bedankte sich Peschen. „Ich bin eigentlich nicht derjenige, der darauf aus ist, mit Orden behängt zu werden. Aber ich freue mich darüber, dass die Arbeit mit den Greifvögeln anerkannt wird. Ohne die Bundeswehr wäre diese Station niemals möglich gewesen, wäre sie wohl nie zustande gekommen. Ich bin dankbar, auch meinen Kameraden, die mich unterstützt haben.“

1983 wurde Peschen mit dem „Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold“ ausgezeichnet. Der NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen verlieh ihm 2010 die „Goldene Ehrennadel“.

Autor:

Denise Brücker aus Hamminkeln

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