Tempo 30 bitte! Wie Raser im Dingdener Ortskern die lokalen Gemüter erhitzen ...

Michael Gertzen
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Der Dingdener Michael Gertzen ist unzufrieden. Jeden Tag fährt er mit dem Rad von Dingden nach Ringenberg zur Arbeit und stellt immer wieder fest, wie gefährlich sein Weg ist. Er fordert eine Erweiterung der Strecke, auf der das Tempo auf 30 runtergesetzt ist.

Die Straße, die durch Dingden führt, die Weberstraße, ist kurvig. An der Grundschule gibt es eine Insel für ein sicheres Überqueren der Straße und Tempo 30 auf einer Strecke von 200 Metern. „Doch viele fahren viel zu schnell durch den Ort“, hat Michael Gertzen schon zu oft beobachtet. „Die Straße ist eng, es wird gefährlich überholt. Es gibt zu viel Verkehr, der durchfährt. Zur Stoßzeit ab halb vier am Nachmittag ist es grausam. Einige Unfälle und viele brenzlige Situation habe ich gesehen und selber auch als Radfahrer erlebt.“ Und er hat Gefahrenstellen ausgemacht: „Die Gehwege sind mitunter so schmal, dass kaum zwei Personen nebeneinander laufen können. Kommt man aus dem Weg am Kirchplatz, kann man kaum die Weberstraße einsehen, ein Spiegel wäre notwendig.“ Er fordert Tempo 30 bereits ab dem Kreisverkehr.

Vor Jahren hat er sich schon an die Stadt Hamminkeln gewandt, ist in die USD eingetreten, in der Hoffnung, etwas bewegen zu können. Verkehrsmessungen im Auftrag der Stadt Hamminkeln ergaben, dass 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeit an die Gegebenheiten an besagter Stelle anpassen und langsamer als die erlaubten 50 km/h fahren. Ein Grund für die Stadt und die darüber hinaus involvierten Institutionen, die Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde Wesel und der Landesbeitrieb Straßen NRW als Straßenbaulastträger, die Geschwindigkeit nicht zu verändern. Für Gertzen unverständlich. „Wenn Autofahrer schlauer sind als die Politik und die Geschwindigkeit anpassen, halte ich das für bedenklich. Soll erst Schlimmes passieren, bevor reagiert wird?“ Der Dingdener hat in den letzten Jahren mit über 100 Personen aus dem Ort gesprochen und viel Zuspruch erhalten – auch von anderen Parteien, von den Grünen, der SPD und CDU.

Es gibt aber auch andere Stimmen. Ursula Maibom von Herrenmoden Egeling ist sogar ausdrücklich gegen Tempo 30. Das Geschäft befindet sich auf der Weberstraße: „Zum einen ist der Verkehr für uns als Unternehmer wichtig. Wir leben davon. Zum anderen fahre auch ich mit dem Rad durch den Ort zur Arbeit und hatte noch nie Probleme. Ich appelliere an den vernünftigen Fahrer, jeder sollte Verantwortung tragen, angemessen fahren und seine Geschwindigkeit anpassen.“

Michael Gertzen aber kämpft weiter für eine Tempo-Reduzierung. Sein nächster Schritt wäre der direkte Kontakt zu Straßen NRW.

Autor:

Denise Brücker aus Hamminkeln

Webseite von Denise Brücker
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