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Die Wallfahrtkirche St. Marien in Kevelaer

Der Kapellenplatz mit Marienbasilika und Gnadenkapelle  | Foto: Peter Seibt
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  • Der Kapellenplatz mit Marienbasilika und Gnadenkapelle
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Wer einmal an den Niederrhein kommt sollte es nicht versäumen, die große Wallfahrtkirche, St. Marien in Kevelaer, in seine Reiseplanung einzubeziehen.

Der Kapellenplatz mit Marienbasilika und Gnadenkapelle  | Foto: Peter Seibt
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Wenn man sich der Kleinstadt Kevelaer nähert ist der 90m hohe Kirchturm schon von weitem sichbar.
Die neogotische Kirche wurde 1858 bis 1864 nach Plänen von Vincenz Statz durch seinen Vetter Hilger Hertel den Älteren ausgeführt. Den ersten Stein legte am 12. Juni 1858 der Wallfahrtsrektor Gustav van der Meulen. Der viergeschossige, 90 m hohe Westturm wurde erst 1883/1884 errichtet.

Das Bronzeportal ist der Haupteingang zum Kirchenschiff. | Foto: Peter Seibt
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Das heutige Bronzeportal der Kirche wurde vom Holzschneider und Bildhauer Willi Dirx gefertigt.
Das Kirchengebäude selbst weist insgesamt eine Länge von 70 m auf und ist 28 m breit. Das Querhaus hat eine Breite von 36 m und eine Länge von 18 m. Die Basilika verfügt über eine Bodenfläche von 1.441 m².

Ein Blick durch das 70m lange Kirchenhaus. | Foto: Peter Seibt
  • Ein Blick durch das 70m lange Kirchenhaus.
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Friedrich Stummel und seine Schüler malten die Chöre und das Querschiff der Marienbasilika in den Jahren 1891 bis 1934 farbenprächtig aus. Viele Darstellungen beziehen sich auf marianische Themen wie die Lauretanische Litanei oder den Glorreichen Rosenkranz, des Weiteren Heiligendarstellungen und Malereien zum Themenkreis Hl. Geist und die Sieben Sakramente.

Der Altar und das Dachgewölbe der Wallfahrtkirche. | Foto: Peter Seibt
  • Der Altar und das Dachgewölbe der Wallfahrtkirche.
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Im linken Querschiff hatte Stummel während des Ersten Weltkriegs ein Gemälde der apokalyptischen Gestalten dazu genutzt, den Krieg zu kritisieren und hatte mit Motiven der Zerstörung Löwens im Ersten Weltkrieg und der RMS Lusitania auf deutsche Kriegsverbrechen aufmerksam gemacht. Nach Kritik wurden die Bilder auf bischöfliche Anordnung übermalt.

Der Hauptaltar  und der Chorraum. | Foto: Peter Seibt
  • Der Hauptaltar und der Chorraum.
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Im Jahr 1991 wurde mit der Innenausmalung des Kirchenschiffes durch Walter Dorn in Anlehnung an die Innenausmalung der Sainte-Chapelle in Paris eine Restaurierung abgeschlossen und damit einer der farbenprächtigsten Kirchenräume des Rheinlands wiederhergestellt bzw. vollendet.

Der Hauptaltar. | Foto: Peter Seibt
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Durch erhebliche Kriegsschäden gingen die ursprünglichen Bleiglasfenster verloren, die ab 1946 durch neue ersetzt wurden. Ein Teil davon wurde von dem Weezer Künstler Hans Mennekes und dem Kölner Kunstprofessor Helmut Kaldenhoff entworfen.

Blick zum Ausgang und auf den Orgelbau. | Foto: Peter Seibt
  • Blick zum Ausgang und auf den Orgelbau.
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Die Marienbasilika in Kevelaer verfügt über eine Orgelanlage, die mit ihren 131 Registern die größte deutsch-romantische Orgel der Welt darstellt. Sie besteht aus der Hauptorgel auf der Westempore und einem Fernwerk auf der nördlichen Querhausempore ohne eigene Spielanlage.

Die Orgelanlage der Marienbasilika geht in großen Teilen zurück auf ein Instrument, das in den Jahren 1905–1907 von der Orgelbaufirma Ernst Seifert (damals: Köln) erbaut worden war. Es ersetzte die erste große Basilikaorgel, die um das Jahr 1874 von dem Orgelbauer Wilhelm Rütter (Kevelaer) erbaut worden war; das Orgelwerk von Rütter wurde teilweise in die Kevelaerer Pfarrkirche übertragen.

Hoch über der Kirchenbestuhlung, die reich verzierten Orgelpfeifen. | Foto: Peter Seibt
  • Hoch über der Kirchenbestuhlung, die reich verzierten Orgelpfeifen.
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Um das Jahr 1926 beschloss man, die Orgelbühne zu vergrößern, damit dort auch der Chor und das Orchester der Basilika Platz finden konnten. In diesem Zuge wurde die Orgel von Ernst Seifert elektrifiziert und erhielt einen neuen, fahrbaren Spieltisch.
Ein Brand in der Kirche im Jahre 2002, den das Instrument unbeschadet überstand, wurde zum Anlass für eine Rückführung des Instruments auf den historischen Zustand von 1926 genommen.

Aber auch im Außenbereich der Kirche gibt es einiges zu erkunden. Da ist zum Beispiel die Kerzenkapelle.

Das Seitenschiff der Kerzenkapelle. | Foto: Peter Seibt
  • Das Seitenschiff der Kerzenkapelle.
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Die Kerzenkapelle ist die älteste Kirche am Kapellenplatz. Erbaut wurde sie von 1643 bis 1645. Zwei Jahre nach Bauende wurde die Kapelle eingesegnet und erhielt ihren Namen durch die vielen Kerzen, die sowohl im Innenraum als auch draußen am Seitenschiff der Kirche zu sehen sind.

Die Gnadenkapelle. | Foto: Peter Seibt
  • Die Gnadenkapelle.
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Und mitten auf dem Kapellenplatz steht die kleine Gnadenkapelle.
Kevelaer gilt heute als einer der wichtigsten Marienwallfahrtsorte Europas. Bis zu einer Million Pilger strömen jährlich in das niederrheinische Städtchen. Hauptziel der Wallfahrer ist die Gnadenkapelle, in der sich - als Mittelpunkt der Pilgerverehrung - ein eher unscheinbar kleines Bild („Consolatrix Afflictorum“) befindet, das die Gottesmutter als „Trösterin der Betrübten“ zeigt.

Es gibt also viele interessante Dinge in Kevelaer zu entdecken, man muss sich nur auf den Weg zu diesem hübschen Ort am Niederrhein machen.

(Fotos: Peter Seibt - Text: Peter Seibt / Wikipedia)

Autor:

Peter Seibt aus Hamminkeln

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