Erziehungsberatungsstellen ziehen positiven Jahresbericht: Gestiegene Fallzahlen und zunehmende Vernetzungsarbeit in 2017

Foto (v.l.): Christian Weißenbruch (Fachdienstleiter für den Beratungsdienst des Kreises Wesel), Kreisdirektor Ralf Berensmeier, Rainer Moll (Caritas-Verband Moers-Xanten), Andreas Groß (Caritas-Verband Wesel-Dinslaken) | Foto: Kreis Wesel
  • Foto (v.l.): Christian Weißenbruch (Fachdienstleiter für den Beratungsdienst des Kreises Wesel), Kreisdirektor Ralf Berensmeier, Rainer Moll (Caritas-Verband Moers-Xanten), Andreas Groß (Caritas-Verband Wesel-Dinslaken)
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Aus dem Jahresbericht für die Erziehungsberatungsstellen im Kreis Wesel für das Jahr 2017 geht hervor, dass die Fallzahlen in 2017 mit 3.237 Fällen im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gestiegen sind. Trotz des erhöhten Arbeitsaufkommens konnten die Wartezeiten für Erstgespräche kurz gehalten werden. Etwa 90 Prozent der Ratsuchenden erhielten innerhalb von vier Wochen einen Termin. Die Beratungsstellen bieten kurze Einmalberatungen, testdiagnostische Untersuchungen und Kurzzeitinterventionen, aber auch längerfristige therapeutische Behandlungen an.

Hauptgründe für eine Vorstellung bei den Erziehungsberatungsstellen waren Probleme in sozialen Beziehungen, Entwicklungsstörungen einschließlich emotionaler Probleme, Lern-, Schul- und Ausbildungsprobleme sowie Probleme im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung. "Der Anteil von sehr komplexen [...] Beratungs- und Unterstützungsaufträgen nimmt kontinuierlich zu. Fälle, die mit zugespitzten zwischenmenschlichen Konfliktlagen zu tun haben, machen mittlerweile die Hälfte aller Fälle aus", erklärte Kreisdirektor Ralf Berensmeier, "daher gewinnen die Beratungsstellen mit ihren Angeboten immer mehr an Wichtigkeit."
Hierzu gehören die Beratungen bei aggressiven Verhaltensauffälligkeiten, bei akuten familiären Krisen, bei Trennungs- oder Scheidungskonflikten und bei Gewalterfahrungen oder Mobbingsituationen. Hinzu kommen vereinzelte Fälle im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch, latenter Suizidgefahr oder der Begleitung von Krankheits- und Trauerprozessen.
"Aufgrund dieser zunehmenden Komplexität der Fälle werden [...] Kooperationen mit anderen Institutionen [...] auch immer wichtiger, sodass hier zunehmend regelmäßiger Austausch und systematische Absprachen gepflegt werden", betonte der Kreisdirektor.

Alle Beratungsstellen haben auch in 2017 wieder viele Vorträge und Kurse für Eltern oder Fachkräfte in anderen Einrichtungen angeboten. Themen waren zum Beispiel Pubertät, Essstörungen oder Depression im Jugendalter. Besondere Unterstützungsangebote gab es auch für allein erziehende Eltern sowie für Kinder mit sozialen Unsicherheiten.
Der Kreis Wesel unterhält Beratungsstellen für Eltern, Jugendliche und Kinder an den Standorten Moers, Kamp-Lintfort, Xanten und Dinslaken mit einer Außenstelle in Schermbeck. Alle Teams setzen sich aus Fachkräften verschiedener Fachrichtungen zusammen (Psychologie, Sozialarbeit/Sozialpädagogik, Heilpädagogik, Psychotherapie). Die Arbeit in den Beratungsstellen kann direkt in Anspruch genommen werden und unterliegt den Grundprinzipien der Freiwilligkeit, der Vertraulichkeit und der Schweigepflicht. Die Angebote sind kostenfrei.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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