St.-Josefs-Haus: Staatssekretär Laumann lobt Tariftreue
Als „Vorzeigehaus in der Seniorenbetreuung“ würdigte CDU-Bürgermeisterkandidatin Roswitha Bannert-Schlabes das Dingdener St. Josefs-Haus. Da der Patientenbeauftragte und Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, am Donnerstag im Klausenhof zu Gast war, lotste ihn die CDU auch kurzerhand zum Seniorenzentrum in der Dorfmitte.
"Ich habe einen sehr guten Eindruck vom St.-Josefs-Haus bekommen", sagte der CDU-Politiker nach dem Besuch: Man spüre und erlebe den Zusammenhalt von Bewohnern, Pflegepersonal und Angehörigen - unterstützt durch positive Effekte wie dem Förderverein oder ehrenamtliches Wirken wie beispielsweise beim "Essen auf Rädern".
Gemeinsam mit dem Einrichtungsleiter Niko Ridder und dem örtlichen CDU-Vorsitzenden Bernhard Borgers nahm Bannert-Schlabes den Sozialpolitiker am Haupteingang in Empfang. Ridder stellte das Haus und seine Arbeit vor. Mit Blick auf die aktuellen, demografischen Herausforderungen betonte er die Notwendigkeit, die Tagespflege stärker in stationäre Einrichtungen zu integrieren.
Laumann lobte die hiesigen Verantwortlichen – und besonders die Tariftreue: Dass die Beschäftigten auch im kirchlich geführten Josefshaus nach Tariflohn bezahlt werden, geht im Wesentlichen auf ein Gesetz zurück, das er seinerzeit als Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen auf den Weg gebracht hat.
Zugleich bekräftigte er die angestrebte Reform des sogenannten Pflege-TÜVs: Bis Ende 2017 soll ein neues Qualitätsprüfungs- und Veröffentlichungssystem erarbeitet werden. „Die Übersetzung der an sich guten Prüfberichte in Schulnoten ist gescheitert“, erläuterte der Staatssekretär. Ein bundesweiter Notendurchschnitt bei den stationären Einrichtungen von 1,3 könne nicht sein und sage so gut wie gar nichts über die tatsächliche Qualität der Einrichtungen in einzelnen Pflegebereichen aus. „Sie sind für die rund 2,7 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland sowie deren Angehörige geradezu irreführend.“
Laumann kündigte Abhilfe an und hat in Berlin Eckpunkte für eine Reform des Pflege-TÜVs vorgestellt. Insbesondere soll ein Pflegequalitätsausschuss, der auch Vertreter der Betroffenen und der Pflegeberufe umfasst, ein neues Qualitätsprüfungs- und Veröffentlichungssystem erarbeiten, das wirkliche Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger ermöglicht.
Autor:Norbert Neß aus Hamminkeln |
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