Radarfalle gegen die Haushaltskrise - Achtung Autofahrer

Eine völlig neue Form von Public Private Partnership, d.h. die Mobilisierung privaten Kapitals und Infrastruktur zur Erfüllung staatlicher Aufgaben, ist in Hamminkeln-Brünen zu bestaunen. Auf einem privaten Grundstück wurde eine drahtlose Hochleistungs-Überwachungskamera zur Geschwindigkeitskontrolle für Kraftfahrzeuge installiert, die mit ihrer geringen Größe für den vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmer kaum wahrnehmbar ist. Mittels WLAN werden die Mess- und Aufzeichnungsergebnisse direkt an das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg übermittelt. Dies analysiert mit der eigens entwickelten Software „Driver 50“ die Geschwindigkeitsübertretung, erkennt die in der Personalausweisdatei gespeicherten biometrischen Merkmale des Fahrers und stellt die Bußgeldbescheide per elektronischer Post an den Halter zu.
Dieses automatisierte Verfahren soll die Bürokratie der Polizei- und Verkehrsbehörden verschlanken. Einsprüche können nur unmittelbar beim Amtsgericht in Flensburg eingelegt werden; dort werden auch die Gerichtstermine zentral und im Schnellverfahren mittels Videokonferenz für alle erwischten Verkehrssünder verhandelt.
Nach einer kurzen Phase der Ersteinrichtung und Kalibrierung der messtechnischen Anlage wird ab Freitag, 01. April 0:00 Uhr die „Scharfschaltung“ erfolgen.
In einer Übergangszeit werden die Verkehrsteilnehmer noch einmal auf die angepasste und höchstzulässige Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften durch das offizielle Banner „Runter vom Gas!“ hingewiesen.
Erfahrungsgemäß werden die Investitionskosten innerhalb kurzer Zeit durch die eingenommenen Bußgelder finanziert, die durch die Haushaltskrise gebeutelte Stadtkasse wird nach Meinung von Fachleuten durch erhebliche €-Beträge aufgefüllt werden.
Dies ist, zusätzlich zu einem „Mehr“ an Verkehrssicherheit, ein angenehmer und gewollter Nebeneffekt.