Minimalqualifikationen
Macht doch nichts, wenn nicht jeder weiß, was „Backbord“ und was „Steuerbord“ bedeutet. Insbesondere „Landratten“ und Almhüttenwirte müssen es ja auch nicht unbedingt wissen. Aber die Kapitäne von großen Fracht- und Kreuzfahrtschiffen sollten es eigentlich wissen. Und man kann auch getrost davon ausgehen: Sie wissen es!
Macht doch nichts, wenn nicht jeder weiß, wie das „Vaterunser“ lautet. Insbesondere Nichtchristen oder Atheisten müssen es ja auch nicht unbedingt aufsagen können. Aber die christlichen Priester, Bischöfe und Kardinäle sollten es eigentlich können. Und man kann auch getrost davon ausgehen: Sie können es!
Macht doch nichts, wenn nicht weder weiß, was beim Fußball „Abseits“ bedeutet. Insbesondere Ehefrauen von „fußballbesserwisserischen Heim(lich)experten“ oder Sportabstinenzler müssen es ja auch nicht unbedingt wissen. Aber Fußballschiedsrichter, -reporter und -spieler sollten es eigentlich wissen. Und man kann auch getrost davon ausgehen: Sie wissen es! [Anm.: Den Begriff auch noch erklären zu können, wäre eine ganz andere „Baustelle“, die eher dem Generalthema „Zusatzqualifikationen“ zuzuordnen wäre.]
Macht doch nichts, wenn nicht jeder weiß, wie man in Deutschland „Straße“ schreibt. Insbesondere Analphabeten oder Ausländer müssen es ja auch nicht unbedingt wissen. Aber die Behörden und Firmen, die fürs Planen, Anordnen und Aufstellen von Straßenschildern verantwortlich sind, sollten es eigentlich wissen. Und man kann auch getrost davon ausgehen: Sie wissen es; schon deshalb, weil es seit mindestens einem Jahrhundert unverändert zum allgemeinen Volks- und Grundschulstoff gehört.
Nur für Duisburg gilt das offensichtlich (noch) nicht. Wieso eigentlich nicht?
Autor:Theo Grunden aus Hamminkeln |
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