Mehr Menschen in Arbeit
Die Bundesagentur für Arbeit zieht positive Bilanz für den Kreis Wesel. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,5 Prozent und ist damit 2,9 Prozent niedriger als noch im September und 4,9 Prozent niedriger als im Oktober letzten Jahres. Bei den Ausbildungsstellen ist ebenfalls ein Plus zu verzeichnen. So meldeten sich über 4.000 Bewerber im letzten Jahr, knapp fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Es standen auch mehr Ausbildungsstellen zur Verfügung. Die Herausforderung ist jedoch, für jeden das Passende zu finden. Und noch gibt es nicht für jeden Bewerber auch einen Ausbildungsplatz.
15.667 Personen waren im Oktober im Kreis Wesel arbeitslos gemeldet. „In den letzten Jahren bewegen sich die Zahlen immer weiter abwärts“, gibt Barbara Ossyra, Leiterin der Arbeitsagentur Wesel, die aktuellen Auswertungen bekannt. „Die Beschäftigungsentwicklung ist weiterhin positiv und es gibt eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften.“ Unternehmen und Behörden im Kreis Wesel meldeten im Oktober über 3.000 offene Stellen, insgesamt gibt es knapp 7.000 vakante Arbeitsplätze. Vor allem der Einzelhandel sucht, Institutionen in den Bereichen Erziehung und Unterricht sowie das verarbeitende und Baugewerbe.
Von Oktober 2016 bis September 2017 waren im Kreis 4.328 Jugendliche auf der Suche nach Ausbildungsplätzen, 204 mehr als im Vorjahr. „Das Interesse für eine Ausbildung ist hoch“, resümiert Ossyra. „Jedoch sinkt die Zahl der ausbildenden Betriebe seit einigen Jahren.“ Zur Verfügung standen 2.747 Ausbildungsstellen. Aber auf beiden Seiten gibt es Versorgungsprobleme – sowohl auf Seiten der Bewerber als auch der Betriebe: Auf 27 Ausbildungsstellen im Bereich Holzbe- und -verarbeitung gab es 102 Bewerberinnen und Bewerber. In der Gastronomie wurden 112 Stellen angeboten, es meldeten sich nur 21 Bewerber.
Zum Ende des Berufsberatungsjahres Ende September suchten noch 93 Jugendliche einen Ausbildungsplatz oder eine Alternative. „Mit den unversorgten Bewerbern beschäftigen wir uns gerade besonders“, sagt Markus Brandenbusch, Bereichsleiter Berufsberatung der Agentur für Arbeit Wesel. „Gemeinsam mit IHK, DGB, Schulen und Kommunen führen wir Gespräche mit den Jugendlichen. Unser Ziel ist es, jedem drei Angebote machen zu können.“
Die Agentur für Arbeit führt zahlreiche Maßnahmen durch, um Jugendliche fit für den Arbeitsmarkt zu machen wie eine Berufsvorbereitung, um Grundkompetenzen zu fördern und konkrete Berufsfelder vorzustellen, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen für sozial benachteiligte Jugendliche oder Langzeitpraktika. Dafür investierte sie im letzten Jahr vier Millionen Euro.
„Es gibt noch viele Berufe, die zur Verfügung stehen“, sagt Ossyra. „Mit einem guten Hauptschulabschluss beispielsweise sind die Chancen zurzeit gar nicht so schlecht.“
Vor eineinhalb Jahren hat die Arbeitsagentur die Kampagne „Typisch ich“ ins Leben gerufen, mit der sie per Smartphone Jugendliche erreichen möchte. Es geht darum, dass sie sich mit dem Thema Berufswahl und ihren eigenen Stärken beschäftigen. Jetzt mit neuer App: AzubiWelt-App herunterladen – Typisch-ich-Motiv einscannen und einen Augmented-Reality-Film erleben.
Autor:Denise Brücker aus Hamminkeln | |
Webseite von Denise Brücker |
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