Lärm: Amtlich geduldet?

Bürgerinitiative Ortsumgehung Brünen – BOB -

So schön das Konzert bei Thunderbike/Roadhouse für den Veranstalter und Besucher auch gewesen sein mag, so hat auch diese Medaille ihre zweite, negative Seite. Am Samstag fuhren in der Zeit zwischen 13 - 14 Uhr (Mittagspause) 127 Motorräder durch Brünen.

Das sind ca. zwei Motorräder je Minute. Ganztägig fuhren über 600 Motorräder durch Brünen.

Der Spaß der Konzertbesucher, der Spaß an anderen Events, sowie die Magnetwirkung von Thunderbike/Roadhouse geht auf Kosten der Anwohner der Zufahrtsstraßen aus dem Umland.

Während nicht rauchende Bürger in fast ganz Europa aus gesundheitlichen Gründen vor den Nikotinschwaden der Raucher in der Öffentlichkeit geschützt werden, lassen sich die Politiker hierzulande wenig einfallen, die Öffentlichkeit vor den lärmenden und abgasstarken Motorrädern zu schützen. Rauchen ist -wie das Motorradfahren- ein Hobby, das auch den unbeteiligten Bürger gesundheitlich gefährdet.

Während Nichtraucher durch Verbannung der Raucher (Hobby) in spezielle Raucherräume oder -zonen vor gesundheitlichen Gefahren geschützt werden, dürfen Freizeit-Motorradfahrer (Hobby) -speziell an Sonn- und Feiertagen oder nach Feierabend- dem unbeteiligten Bürger durch Abgase, Lärm oder Verkehrsgefährdung Schäden zufügen.

Bei Flugzeugen, Lkws, Pkws, selbst bei Rasenmähern und Motorsägen wird an der Entwicklung von umweltfreundlichen, d.h. geräusch- und abgasarmen Motoren und Antrieben gearbeitet und geforscht. Das ehemalige Kultauto der ostdeutschen Bundesländer (Trabant 2-Takter) ist deshalb aus guten Gründen aus dem Straßenbild fast gänzlich verschwunden.
Die Lobby der Motorradhersteller, -händler und -tuner/-ausrüster hintertreibt jegliche moderne Entwicklung bei den Motorrädern.

Nein, man leistet einem egoistischen Machogehabe Vorschub, indem Manipulationen an Motoren, Abgasanlagen und Schalldämpfern durch erschlichene Betriebserlaubnisse aus anderen EU-Ländern geduldet werden.
Es wird widerspruchs- und tatenlos hingenommen, dass Menschen und Umwelt durch dieses Hobby Schaden zugefügt wird.

Warum werden nicht umweltfreundliche Motorräder gebaut?
Wenn dies nicht gewollt ist, warum werden dann nicht Ortschaften bzw. Straßen zum Schutz der Allgemeinheit und aus gesundheitlichen Gründen für diese Motorräder gesperrt (Ausnahme: Anliegerverkehr)? Greift hier der Immissionsschutz nicht?

Nichts gegen Motorradfahrer, aber während bei Kraftfahrzeugen nach Möglichkeit die Abgasnorm Euro-Norm 6 und besser eingeführt wird, scheinen Motorräder völlig Euro-Norm-resistent zu sein.
Und völlig pervers wird diese Art von Freizeitgestaltung auf Kosten von Straßenanwohnern wenn -wie im Stern vom 12.06. berichtet- sich einzelne Motorradfahrer Stöpsel zum Schutz gegen den Krach der eigenen Maschine in die Ohren stecken.

Autor:

Franz Galikowski aus Hamminkeln

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