Kleiner Bahngipfel: „Der Bocholter“ soll unter Strom gesetzt werden

Beim kleinen Bahngipfel in Hamminkeln mit dabei: (von links) Jürgen Linz, Norbert Neß, Marie-Luise Fasse, Hendrik Wüst, Helmut Eing und Herbert Panofen.
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Für den Anschluss der Bahnstrecke von Wesel nach Bocholt ans überregionale Fernverkehrsnetz setzen sich CDU-Politiker aus der Region ein. Bei einem gemeinsamen Termin im Hamminkelner Kulturbahnhof „KuBa“ bekräftigen die Vertreter aus Bocholt, Hamminkeln und Wesel das Ziel, die Linie zu elektrifizieren.

Hamminkelns CDU-Vorsitzender Norbert Neß sagte in seiner Begrüßung, dass mit „dem kleinen Bahn-Gipfel zwischen Niederrhein und Westfalen“ ein positives Signal für das Vorhaben gesetzt werden solle. „Auch Hamminkeln darf den Anschluss nicht verlieren“, erläuterte er mit Blick auf die Pendler, die sich tagtäglich aus der Stadt auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz machen. Von den insgesamt 14.060 Erwerbstätigen pendeln 60 Prozent aus, wie der Zensus 2011 ergeben habe.

Im Regionalverband Ruhr (RVR) wurden die Weichen für den Ausbau der Bahnlinie bereits im vergangenen September gestellt, wie der dortige CDU-Planungsexperte Udo Bovenkerk bemerkte. Die rot-grüne Landesregierung habe dieses Votum jedoch nicht weiter auf den Weg in Richtung Berlin gebracht, um Mittel aus dem Bundesverkehrswegeplan zu beantragen. „Vom hiesigen SPD-Landtagsabgeordneten gibt es dazu übrigens kein Bild, keinen Ton“, merkte Neß zu der rot-grünen Ablehnung des Vorhabens an.

Dabei seien weitere, auch landespolitische Finanzierungsmöglichkeiten für den Ausbau vorhanden, wie die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Marie-Luise Fasse und Hendrik Wüst erläuterten. So könne das Vorhaben mit einem Landeszuschuss sowie dem finanziellen Engagement der Nahverkehrsverbünde gestemmt werden. Die Gesamtkosten werden auf zwölf bis fünfzehn Millionen Euro taxiert. „Der politische Wille ist da“; stellte Wüst fest, der den Termin in Hamminkeln gemeinsam mit Neß initiiert hatte.

„Die Antriebsart ist nur das Mittel zum Zweck“, sagte Hendrik Wüst mit Blick auf die avisierte Verstromung der Strecke. So sei es nach der Elektrifizierung möglich, in Bocholt in den Waggon zu steigen und erst am überregionalen Fahrtziel im Ruhrgebiet oder Düsseldorf wieder auszusteigen. „Unser Ziel muss es sein, die Strecke umsteigefrei zu ertüchtigen.“

Für den Weseler CDU-Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Jürgen Linz ist mit Hinweis auf den Betuwe-Ausbau wichtig, dass die Belastung der Bahnanlieger nicht durch eine weitere Güterstrecke wachse. „Der Personenverkehr steht im Fokus“, antwortete Wüst auf seine Bemerkung.

Für die Bocholter CDU-Vertreter ist neben der vorteilhafteren Anbindung für alle Berufspendler ein weiterer Sicherheitsaspekt wichtig: So würden auch die bestehenden 13 Bahnübergänge, deren „Sicherung über Sicht auf die Strecke“ erfolge, mit Schranken bestückt werden können, wenn schnellere E-Loks die Bahnlinie befahren, ergänze der Bocholter CDU-Fraktionschef Herbert Panofen. „1.300 Personen sind jeden Tag mit dem Bocholter unterwegs“, berichtete der Bocholter CDU-Vorsitzende Helmut Eing: „Der Bedarf für den Ausbau ist da!“

Autor:

Norbert Neß aus Hamminkeln

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