Naturschützer schlagen Alarm
Issel zu hoch belastet mit Nitrat

Der Verein zum Schutz des Rheins und seiner Nebenflüsse (VSR-Gewässerschutz) hat umfangreiche Messungen des Isselwassers vorgenommen und dabei festgestellt, dass die Issel hoch belastet ist mit Nitrat.
Die Ergebnisse der Messungen wurden jetzt vorgestellt. Nach den Vorgaben der Landesarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) dürften für einen guten Gewässerzustand maximal 11 mg pro Liter Isselwasser zu finden sein. Tatsächlich liegt der Wert schon an der Quelle in der Nähe von Raesfeld bei 77 mg. In diesem Bereich wird sehr intensive Landwirtschaft betrieben.
Der VSR-Gewässerschutz fordert deshalb Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser auf, endlich zu handeln. Bislang haben die Landwirte den Kläranlagen den Schwarzen Peter für die hohen Nitratwerte zugeschoben. Die Messungen ergaben aber genau das Gegenteil: die Kläranlagen senken die Nitratlast, weil Wasser mit niedrigeren Werten zugeführt wird. So halbiert sich der Wert von der Quelle bis zur niederländischen Grenze nur durch den Zufluss aus den Klärwerken. Er ist aber immer noch mehr als dreimal so hoch wie für eine gute Wasserqualität vertretbar wäre.
Der Appell des VSR-Gewässerschutz an die Landwirtschaftsministerin ist daher eindeutig: mehr ökologische Landwirtschaft. Denn nur dadurch ließe sich die Nitratbelastung dauerhaft deutlich senken.

Bild: Marc Gater/VSR-Gewässerschutz

Autor:

Thomas Becker aus Hamminkeln

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