Öffentlicher Brief
Flüchtlingsunterbringung im Ortsteil Brünen
Brünen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
bezugnehmend auf die öffentliche Berichterstattung insbesondere die Berichterstattung vom 18.10.2024 (siehe Anhang Abb. 1), möchten wir, Bürger für Brünen, im Namen einiger unmittelbar
und mittelbar betroffener Brüner Vereine zur Lösung der o.g. Problemstellung unsere Mithilfe anbieten.
Wie Ihnen allen mittlerweile bekannt sein dürfte, sind wir im stetigen Austausch mit der Brüner Bürgerschaft und können Ihnen versichern, dass der Großteil der Bürgerinnen und Bürger der
Aufnahme Geflüchteter grundsätzlich offen und positiv gegenüberstehen, und sich auch schwierigsten Problemstellungen aktiv und lösungsorientiert zu stellen, statt sich zu verschließen.
Uns ist auch bewusst, dass ortsfremde Fraktionen und Fraktionsmitglieder nicht immer über alle örtlichen Gegebenheiten und Projekte im Bilde sein können, und möchten daher mit diesem
Schreiben laufende Projekte zur Nutzung der Fläche am ehemaligen Sportplatz und Ehrenmal erörtern.
Seit der Gründung von Bürger für Brünen (2015) befasst sich u.a. die Projektgruppe „Freizeit, Jugend und Sport“ mit dem Thema „Mehrgenerationenplatz und Multifunktionsfeld“ in Kombination mit einem Sport- Spiel- und Bewegungspark. Dazu wurde ein Konzept entwickelt, welches sowohl die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger sämtlicher Altersgruppen als auch der Traditions- und Brauchtumspflege der Schützenvereine berücksichtigt, so dass ausreichend Raum
für die Gedenkveranstaltungen am Ehrenmal, Inthronisation und Parade, aber auch weitere Sonderveranstaltungen wie etwa das Zirkusprojekt der Hermann-Landwehr-Schule bleibt. Das bereits
mit der Bezirksregierung Düsseldorf abgestimmte Projekt soll zum Großteil aus Mitteln der Förderprogramme IKEK/ILEK finanziert werden – für den Eigenanteil gibt es eine Rückstellung im
Haushalt, welche zur Wiederherstellung des Spielplatzes „am Kappertsberg“ notwendig wurde.
Diese für uns wertvolle Fläche nun für eine Flüchtlingsbebauung in Betracht zu ziehen, ist nicht nur für Bürger für Brünen eine irritierende Überraschung, sondern würde auch für die Belange
und Bedarfe der beiden Schützenvereine, des Bürgervereins, der Grundschule, aber auch der allgemeinen Bevölkerung massiv beeinträchtigen. Außerdem ist dieser Bereich eine der wenigen
grünen Oasen inmitten der Wohnbebauung, deren feste Bebauung und damit einhergehenden Flächenverdichtung nicht im Einklang mit Klimaschutzzielen stünden.
Anders als die Siedlungsschwerpunkte der Stadt Hamminkeln, hat Brünen aktuell lediglich einen öffentlichen Spielplatz für kleine Kinder im Baugebiet „An der Feuerwehr“. Für größere Kinder und Jugendliche fehlt es an Angeboten wie Bolzplatz, Skaterbahn oder einfachen Treffpunkten zum Verweilen. Daher ist das über jahrelang ehrenamtlich vorbereitetes Projekt am ehemaligen Sportplatz ein
seit langem ersehnter Wunsch der Brüner Bürgerschaft - zeitgemäß, klimafreundlich, generationsübergreifend.
Wir möchten uns im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv an der Gestaltung auch zur Flüchtlingsunterbringung beteiligen, anstatt dies mit einer simplen Unterschriftensammlung ohne zusammenhängende Argumentationskette zu blockieren - im Zweifel wäre dies auch für uns in kürzester Zeit und größtmöglichem Umfang machbar.
Daher bitten wir Sie, der Verwaltung der Stadt Hamminkeln den Prüfauftrag zur Untersuchung von alternativen Flächen aber auch Bestandsimmobilien zur Unterbringung von Flüchtlingen zu erteilen.
Wir haben uns während unserer bisherigen Projektarbeit bei Bürger für Brünen bereits mit einer Vielzahl von Grundstücken und Bestandsimmobilien beschäftigt, und bieten daher
gerne unsere Erfahrung und Mitwirkung an, wenn es um die Suche nach Möglichkeiten für die Unterbringung von Geflüchteten geht – nicht nur für kurzfristige, sondern auch für langfristige Zeiträume. Sprechen Sie uns hierzu bitte direkt an.
Bei all diesen Überlegungen sollte man aber auch bedenken, dass die vorhandene Infrastruktur
kleinerer Ortsteile möglicherweise schnell an ihre Grenzen stößt. Daher raten wir dazu, den einwohnerbezogenen Verteilungsschlüssel noch einmal zu überdenken. Aus unserer Sicht ist es hierbei sinnvoll, wenn die Siedlungsschwerpunkte gegenüber den anderen Ortsteilen mit einer Wichtung von 3:1, mindestens aber 2:1 entsprechend größere Kapazitäten bereitstellen würden,
da hier die verkehrstechnische Anbindung, die Nahversorgung und auch das Freizeitangebot deutlich ausgeprägter sind. Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie, liebe Fraktionsmitglieder, uns auf diesem Weg begleiten und den Alten Sportplatz erhalten und zukunftsfähig aufstellen. Sollten Sie allerdings einheitlich
die Idee favorisieren, den Alten Sportplatz für die Unterbringung Geflüchteter zu nutzen, müssten wir dies als deutliches Zeichen gegen ehrenamtliches Engagement verstehen, was langfristig zu
einem schwindenden Anteil freiwilliger Vereinsarbeit führen würde.
Für weitere konstruktive Gespräche stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
vertretend für die Brüner Vereine:
Maic Hübert
Bürger für Brünen e.V.
Autor:Axel Schepers aus Hamminkeln |
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