In der Sache Medien-Zitate: Bernd Romanski antwortet Lankerner Nachbarschaft
"Die Unterstellung, (...) weise ich aufs Schärfste zurück!"

Bürgermeister Bernd Romanski will die Vorhaltungen der Nachbarschaft Lankernbrok in Sachen Medien-Zitate zum Bahnübergang Lankern nicht auf sich sitzen lassen. In einem Antwortschreiben auf den offenen Brief vom 27. April reagiert er zunächst verständnisvoll, schildert dann aber die Dinge aus seiner Sicht:

"Sehr geehrte Frau Hoffmann,
sehr geehrte Damen und Herren der Nachbarschaft Lankernbrok und Umgebung,

Ihre durch das traumatische Erlebnis nach dem tragischen Unfall im Bereich Lankernbrok am letzten Freitag starke emotionale Belastung kann ich außerordentlich gut nachvollziehen. Es ist völlig natürlich und selbstverständlich, dass man sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie solch ein tragischer Unfall hätte verhindert werden können.

Für die Verarbeitung dieser Emotionen wünsche ich Ihnen viel Kraft und Unterstützung, denn ein solches Erlebnis kann sehr lange im Gedächtnis haften bleiben.

Vor diesem Hintergrund habe ich für Ihr gemeinsames Schreiben und der darin dargelegten Forderung zur Sicherung des Bahnüberganges vollstes Verständnis und trage diese auch mit.

Allerdings nehme ich Ihre Aussagen, dass meine Sätze in verschiedenen Presseberichten nach einer Rechtfertigung meinerseits klängen, irritiert zur Kenntnis, denn es ist mir vollkommen klar, dass weder ich noch die Stadtverwaltung der Stadt Hamminkeln sich zu rechtfertigen hätten.

Auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur (DPA) habe ich die Antworten gegeben, die u.a. in der Süddeutschen Zeitung, aber auch in der Rheinischen Post von heute veröffentlicht wurden. Dies sind aus meiner Sicht rein faktische Sachverhaltsdarstellungen und keinesfalls als Schlag ins Gesicht für die Anwohner gemeint. Sollte dies so empfunden worden sein, täte es mir sehr leid, denn das war nicht ansatzweise meine Zielsetzung. Zum besagten Verständnis habe ich mir erlaubt, Kopien der entsprechenden Artikel beizufügen.

Meine Anregung, in der Bürgerversammlung im Saal Hoffmann in Dingden aufgrund der Klassifizierung der Wirtschaftswege von dem zur Verfügung stehenden Internetportal Gebrauch zu machen, habe ich in allen Bürgerversammlungen in allen Ortsteilen kommuniziert, denn es gab fast überall vergleichbare Diskussionen um die Klassifizierung einzelner Wirtschaftswege.

Auch hier habe ich den von Ihnen angesprochenen Artikel im BBV beigefügt.

Um diese Wirtschaftswege aufgrund der bekannten wirtschaftlichen als auch nachbarschaftlichen Gesamtsituation ebenfalls werten zu können, habe ich damals mit der Feuerwehr Rücksprache gehalten, um die Notwendigkeit dieses Bahnübergangs auch aus übergeordneten Aspekten zu überprüfen. Im Gesamtergebnis stand dann der Erhalt dieses Wirtschaftsweges und damit auch des Bahnüberganges. Dies war im Übrigen eine gemeinsame Entscheidung.

Aus diesem Grund habe ich auch nicht ansatzweise mit dem Finger auf die Feuerwehr gezeigt; dass Sie mir dies unterstellen, empfinde ich als ungeheuerlichen Vorwurf und fordere Sie auf, dies entsprechend der o.g. Faktenlage richtig zu stellen.

Wie ich es Ihrem Parteifreund, Johannes Bauhaus und den Anwohnern, die mir per E-Mail entsprechende Flächen zum Ausbau der Sicherung angeboten haben, mitgeteilt habe, werden wir kurzfristig Kontakt mit der Deutschen Bahn aufnehmen. Darüber hinaus wird es auch nach heutiger Einschätzung Handlungsempfehlungen der Unfallkommission geben. Auch wenn dieses Vorgehen unter Umständen auf Unverständnis bei Ihnen stößt, bitte ich um Verständnis dafür, dass gewisse Vorgehensformalien eingehalten werden müssen.

Sobald ich eine Rückmeldung der Deutschen Bahn vorliegen habe, werde ich diese entsprechend kommunizieren. In der Zwischenzeit hoffe ich, dass es an keinem unbeschrankten Bahnübergang an der Strecke des Bocholter zu weiteren Unfällen kommen wird, denn es ist absolut nicht meine Devise, mich damit zufrieden zu geben, dass man sagt „es muss erst jemand sterben, bevor etwas passiert“.

Dass Sie in Ihrem Schreiben von Parteigrenzen sprechen, ist für mich verwunderlich. Nach meiner bisherigen Einschätzung sind sich alle Parteien und die Verwaltung darin einig, dass alles getan werden muss, um solche Unglücke zu verhindern.

Die Unterstellung, dass es solche widerstrebenden Interessenslagen geben könnten, weise ich aufs Schärfste zurück.

Freundliche Grüße
Bernd Romanski
Bürgermeister

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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