Die Realschule in Hamminkeln schließt – eine Schulform verschwindet (siehe auch Facebook-Aktion!)
Gemischte Gefühle hat er, der Schulleiter der Realschule Hamminkeln. Seine Aufgabe hieß in den letzten Jahren: abwickeln. Froh ist er, dass er die Qualitätsstandards halten konnte. Traurig, dass diese Schulform verloren geht.
23 Jahre gab es die Realschule in Hamminkeln. 2013 wurde beschlossen, sie zu schließen, ebenso wie die Hauptschule, und die Gesamtschule ging an den Start. Für die letzten vier Klassen geht es nun Richtung Abschluss. Dann ist Schluss mit der Heinrich-Meyers-Realschule.
„Ich war Konrektor, als es hieß, dass die Realschule geschlossen werden soll“, erinnert sich Bernd Rolles. „Der damalige Schulleiter Manfred Niespor ging in Pension und ich musste die Abwicklung der Schule übernehmen.“ Das erste Jahr sei turbulent gewesen, da die Eltern Sorge um die Schulausbildung ihrer Kinder hatten. Diese sei aber unbegründet gewesen: „Ich habe immer darauf geachtet, dass nicht zu viele Lehrerwechsel stattfinden, dass die Schülerinnen und Schüler ihren gewohnten Unterricht behalten. Es gab keine Engpässe und die Stundentafel wurde bis zu Letzt eingehalten. Wir konnten zwar, aufgrund der häufigen Lehrerversetzungen, nicht mehr so innovativ arbeiten, haben es aber immer geschafft, viele Schüler zum Realschulabschluss mit Qualifikation zu bringen. Im letzten Jahr waren es 70 Prozent.“
Dennoch bedrückt ihn die Situation. „Ich werde es vermissen, auf jeden Fall. Wir waren eine gute Schule, mit sehr leistungsorientierten Schülern. Sie haben sich einfach wohlgefühlt an unserer Schule. Die Zusammenarbeit mit den Eltern war gut, unser Kollegium war immer engagiert und ist es bis zu Letzt.“
Rolles wechselt zur Realschule in Voerde – die auch vor der Schließung steht. Aber er befürwortet das dreigliedrige Schulsystem, die Realschule sei eine gute Schulform. „Ein kleines System, kleine Klassen, das sind die Voraussetzungen für gutes Lernen.“
Am 16. Juni gibt es eine große Abschiedsfeier. 560 Anmeldungen liegen vor. Es sind fast ausschließlich Ehemalige, die kommen, vom ersten Entlassungsjahrgang an. „Das ist eine schöne Bestätigung dafür, dass wir hier an der Schule gute Arbeit geleistet haben“, findet Rolles.
Autor:Denise Brücker aus Hamminkeln | |
Webseite von Denise Brücker |
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