CDU-Ratsveteranen beraten über aktuellen Wahlkampf
Zu einer Art „Klassentreffen“ sind Mitglieder der CDU-Ratsfraktion aus dem Jahr 1975 jetzt im Café Seerose in Hamminkeln zusammengekommen. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Norbert Neß hatte die Veteranen auf Anregung des CDU-Ratsmitglieds Karl-Heinz Elmer zu dem Treffen eingeladen. Elmer, der nicht erneut für den Stadtrat kandidiert, hatte den Austausch angeregt.
„Mein Gott, watt schön, dass ihr alle da seid“, entfuhr es spontan Hilde Kalbertodt, als sie den Raum mit der Kaffeetafel betrat. Die Seniorin aus Mehrhoog war als Ratsfrau tätig. Damals war es noch nicht ganz alltäglich, dass Frauen an vorderster politischer Front aktiv waren. Schnell tauchte sie ins Geschehen ein und erinnerte sich gemeinsam mit ihren Weggefährten an die politischen Ereignisse von früher. „Wir sind sogar beschlussfähig“, merkte Heinz Hewing aus Hamminkeln mit Blick auf die Runde an, zu der auch der ehemalige Bürgermeister Adolf Bovenkerk und der ehemalige Stadtdirektor Bruno Gerwers zählten.
Für den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Norbert Neß diente das Treffen aber nicht nur nostalgischen Zwecken: „Wer wissen will, wo er hin will, muss auch wissen, wo er herkommt. Mancher sieht es nicht immer nur positiv, dass die CDU seit vielen Jahren in unserer Stadt und in den Dörfern die Verantwortung trägt. Diese Kritiker übersehen aber, dass es verantwortungsvolle und selbstständige Persönlichkeiten waren, die im Rat für die CDU und zum Wohl unserer Stadt mitgearbeitet haben. Ihre Verdienste würdigen wir.“
Viel sei in den vergangenen Jahrzehnten erreicht worden und alle zentralen Fragen zur Entwicklung der Orte tragen die Handschrift der Union. So sei es auch von Interesse, den Rat und die Meinung der früher Aktiven zu heutigen Fragen zu hören. Schnell war die Runde denn auch in aktuellen Themen vertieft: „Achtet darauf, dass die Dörfer ihren individuellen Charakter behalten“, lautete ein Ratschlag.
Diesen Charakter hatten die heutigen Veteranen vor allem im Jahr 1975 im Blick, als die Gemeinde Hamminkeln im Rahmen der kommunalen Neuordnung geschmiedet wurde. Die Gründung oder Belebung der Heimat- oder Bürgervereine in den Dörfern war Ausdruck dieses politischen Wunsches. Gerd Stevens aus Mehrhoog erinnerte auch sehr anschaulich an das Abgehen der Grenzen mit Heinz Breuer, der damals im Kreis-Katasteramt dafür zuständig war. Breuer wusste zu berichten, dass es bereits in den 1920er Jahren erste Überlegungen für eine Gemeindereform am Niederrhein gegeben hatte.
Als „schwierige Geburt“ hatte sich die Namensgebung herausgestellt, als beispielsweise kurz vor Toresschluss das Amt Ringenberg noch den Namen des Dorfes für die gesamte Stadt reklamierte. Aber selbst schwierige grenzüberschreitende Fragen konnten gelöst werden: Der damalige Dingdener Bürgermeister Bernhard Hoffmann war immerhin mit einer Hamminkelnerin verheiratet, wie Heinz Bielefeld zu berichten wusste.
Autor:Norbert Neß aus Hamminkeln |
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