Umweg über den technisch gesicherten Bahnübergang "Poterey" zumutbar
Bahnübergang "Lankernbrok" in Dingden vorläufig nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet
Auf Grund des tragischen Unfalls am Bahnübergang Lankernbrok in Dingden-Lankern (Freitag, 24. April 2020) hat sich am 6. Mai 2020 eine Kommission zu einer Bahnübergangsschau getroffen, um erforderliche Maßnahmen abzustimmen.
Die Kommission bestehend aus: Eisenbahnbundesamt, DB Netz, Regionalnetz MOW und Gleisinstandhaltung, Mitarbeiter des Eisenbahnbetriebsleiters Duisburg, Leiterin der Betriebsstelle Abellio, Bezirksregierung Düsseldorf, Kreis Wesel, Kreispolizeibehörde Wesel, Polizei Hamminkeln und Stadt Hamminkeln.
"bisher als unauffällig eingestuft"
In diesem Termin sei noch einmal die bisherige Unfallsituation diskutiert worden. Es wurde dabei festgestellt, dass bis zum 24. April 2020 in dem Zeitraum 2013 bis 2015 drei weitere Verkehrsunfälle an diesem Bahnübergang registriert sind. Aus diesem Grund wurde der Bahnübergang bisher als unauffällig eingestuft.
Beinaheunfälle werden nicht registriert
Die Vertreterin von Abellio informierte die Anwesenden dann darüber, dass es allein im Monat April zwei Beinaheunfälle gegeben habe, die nur durch Notbremsungen des Zuges vermieden werden konnten. Da diese nicht registriert werden, waren diese Vorfälle den beteiligten Behörden bisher nicht bekannt.
Aktuell fiel allen Teilnehmern der rege Zielverkehr zur Gärtnerei Klötgen auf, der um die Zeit der Besichtigung herrschte.
Vorübergehend geschlossen
Auf Grund der Beschreibung des Sachverhaltes bestand Einigkeit, dass eine technische Sicherung des Bahnübergangs als langfristige Maßnahme angesetzt werden muss.
Das gesamte Gremium beschließt nach der Begehung, der ausführlichen Betrachtung der Unfallgeschehens und der Beratung über Änderungsmöglichkeiten und kurzfristigen Lösungsmöglichkeiten den Bahnübergang in der angedachten Weise bis zur technischen Sicherung zu schließen und für Fußgänger und Radfahrer geöffnet zu lassen.
Alternative "Poterey"
Man beschränkt den Verkehrsteilnehmer durch diese Sperrung nicht, ein Umweg über den technisch gesicherten Bahnübergang Poterey, von nicht einmal 2 Minuten, ist zumutbar.
Des Weiteren wurde die Verkehrssituation im Einmündungsbereich auf der L 602 und dem Lankernbrok betrachtet.
Es wurde festgestellt, dass von der L 602 die Beschilderung aus erkennbar sein muss. Aus diesem Grund wird eine entsprechende Beschilderung an der L 602 erforderlich.
Geschwindigkeit wird begrenzt
Des Weiteren soll in dem Bereich der Kurve bis hinter dem Einmündungsbereich des Kniebingsweges auf die L 602 auf Grund der geänderten Verkehrssituation die Geschwindigkeit auf 50 km/h begrenzt werden, um die Geschwindigkeit herauszunehmen und der geänderten Verkehrssituation Rechnung zu tragen. Diese werden nach Aufhebung der Sperrung des Bahnübergangs zurückgenommen.
Übergang „Kniebingsweg“
In diesem Zusammenhang wurde auch die Schließung des unmittelbar nächsten Bahnübergangs „Kniebingsweg“ gesprochen und beschlossen.
Um Ausweichverkehre zu verhindern, die anstelle des Bahnübergangs "Lankernbrok" den Bahnübergang "Kniebingsweg" nutzen, um zu der Gärtnerei zu gelangen, ist die Schließung und entsprechende Beschilderung auch dort durchzuführen.
Maßnahmen werden umgesetzt
Positiv ist zu vermelden, dass die zukünftige technische Sicherung des Bahnüberganges vereinbart ist. Die zeitweilige Schließung des Bahnübergangs trägt den aktuellen Erkenntnissen Rechnung und ist im Sinne der vorrangigen Sicherheit der Verkehrsteilnehmer vernünftig.
Die Maßnahmen werden in den nächsten Tagen durch die zuständigen Behörden umgesetzt.
Hintergrund
Lesen Sie auch den LK-Beitrag zum Zugunglück vom 24. April 2020 von Axel Schepers (https://www.lokalkompass.de/hamminkeln/c-blaulicht/drei-personen-verstorben_a1355604#gallery=null)
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
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