Aus der Videokonferenz mit dem Bürgermeisterkandidaten der CDU in Hamminkeln (plus Interview)
Andreas Lips hofft auf baldige Lockerungen, um sich den Bürgern rechtzeitig vorstellen zu können
Die Hamminkelner CDU ist digital auf der Höhe: Nachdem führende Köpfe der Partei bereits Online-Sprechstunden für Wähler/innen und Interessierte anboten, stellte sich aktuell auch der Bürgermeisterkandidat der Chistdemokraten per Telefon/Video-Konferenz der Presse vor.
Andreas Lips umreißt klare CDU-Vorstellungen, was die lokalen Strategien gegen die krassen Folgen des Corona-Lockdown anbelangt: "Zur Stärkung der lokalen Wirtschaft und der Wirtschaftsförderung schlagen wir eine Bündelung der Bemühungen zur Unterstützung unserer Wirtschaftsbetriebe, des Einzelhandels, der Landwirtschaft sowie der Vereine vor." Soll heißen: die Stadt Hamminkeln gründet eine Marketinggesellschaft - und zwar "mit klaren Zielvorgaben". Solche sind beispielsweise: Die Interessens-, Werbegemeinschaften und Vereine sollen dahingehend befragt werden, welche Gestaltung und Serviceleistungen sie von einer solchen Gesellschaft erwarten.
Wichtig sei der CDU auch die zügige Weiterentwicklung der Digitalisierung. Lips: "Wir wollen die bestehenden Projekte und Ansätze für Glasfaser in den Dörfern und im Außenbereich oder für die Elektro-Lade-Infrastruktur forcieren. Die Dienstleistungen der Verwaltung müssen für die Bürger/innen und Gewerbetreibenden nicht nur zu den Öffnungszeiten des Rathauses, sondern auch nach Feierabend verfügbar sein, zum Beispiel über digitale Apps oder ein entsprechendes Internetangebot. Das kann die elektronische Terminvereinbarung ebenso sein wie der Pass-Antrag per Netz. So können wir auch eine Beschleunigung der Verwaltungsdienstleistungen erreichen."
Die CDU schlägt trotz düsterer Finanzzukunft in die Hoffnungs-Kerbe und will sich dafür einsetzen, "perspektivisch die kommunalen Steuern wieder zu senken." Man wolle jedoch zunächst den Kassensturz abwarten, um die Auswirkungen der zu erwartenden Steuermindereinnahmen auf den laufenden Haushalt berechnen zu können. Diese bittere Corona-Pille als Leitfaden allen weiteren politischen Handelns muss auch die CDU schlucken.
Wir stellen dem CDU-Kandidaten zusätzlich einige Fragen.
Hier lesen Sie seine Antworten ...
dibo: Bei ihrer ersten Vorstellung Anfang März meinten Sie, dafür arbeiten zu müssen, „dass die Ratsfraktion gestärkt wird.“ Ist die Hamminkelner CDU zu schwach?
Lips: Naja, wenn ich gefordert hätte, sie müsste geschwächt werden, wäre es wohl eine interessantere Meldung gewesen. Aber im Ernst: Die CDU in Hamminkeln ist stark, lag bei den vergangenen Wahlen - bis auf die Bürgermeisterwahl 2015 - immer unangefochten auf Platz Eins. Nehme ich als Vergleichsmaßstab die letzte Kommunalwahl 2014, so erzielte sie fast 45 Prozent - und dieses Ergebnis wollen wir nach Möglichkeit gemeinsam ausbauen. Stärken stärken als Anspruch ist immer gut - auch für ein erfolgreich arbeitendes Team wie die CDU.
dibo: Musste Dieter Wigger Sie überreden, als Bürgermeister-Kandidat anzutreten?
Lips: Überreden nicht, aber überzeugen. Und das ist ihm gut gelungen. Die Stadt Hamminkeln und Dieter Wigger kenne ich seit vielen Jahren. Wir haben uns in der Politik kennengelernt, unsere Familien sind befreundet. Ich freue mich darauf, demnächst noch mehr Zeit für diese Freundschaft zu haben. Und der Weg ist ja dann noch nicht mehr so weit...Und ich freue mich darauf, die Stadt und ihre schönen Dörfer in den nächsten Wochen und Monaten noch besser kennenzulernen. Wegen der Corona-Krise gibt es dafür ja zurzeit nicht so viele Möglichkeiten. Aber das holen wir nach!
dibo: Wo sehen Sie die größten Defizite in der Hamminkelner Ortspolitik und wo in der Verwaltungsarbeit?
Lips: Ich wünsche mir mehr Teamarbeit und weniger Einzelkämpfer. Dafür stehe ich mit meiner Kandidatur. Im Wahlkampf und danach gilt es, die Meinung der Bürgerinnen und Bürger, der Vereine und der gesellschaftlichen Gruppen in Hamminkeln wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Es geht nicht nur um mich und darum, dass Einer allein alles schaffen kann. Die CDU ist ein tolles Team in den Dörfern - und gemeinsam schaffen wir eine gute Zukunft für unsere Stadt!
dibo: Auf welche Art von Lips-Wahlkamf dürfen sich die Wähler/innen und die CDU Hamminkeln einstellen?
Lips: Die CDU und ich wollen die Vorzüge unserer schönen niederrheinischen Heimat herausstellen. Für die Menschen und ihre Anliegen setzen wir uns ein. Der Wahlkampf ist anders als sonst, denn im Moment bestimmt Corona leider unseren Alltag. Aber wir machen das Beste daraus: Wir haben die Bürgerinnen und Bürger zu digitalen Sprechstunden eingeladen - und wir sind seit Montag mit Plakaten im Stadtbild präsent. Motto: Wenn schon zuhause, dann hier bei uns!
dibo: Falls Bernd Romanski wieder für die SPD antritt: In welchen politischen Themenfeldern sehen Sie Ihre Chancen, Punkte gegen ihn zu machen?
Lips: In meinem Wahlkampf und im Wahlkampf der CDU geht es darum, unsere eigenen Stärken und Themen hervorzuheben - und uns nicht an anderen abzuarbeiten. Wir wollen die Menschen wieder mehr mitnehmen bei dem was wir beraten und entscheiden. Das Vorbereiten und Umsetzen politischer Beschlüsse hat jede Menge mit Jura zu tun. Hier habe ich ordentliches Rüstzeug und jede Menge praktischer Erfahrung.
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Am 4. Juni lädt die Hamminkelner CDU zur Aufstellungsversammlung ein. Bei diesem Termin wird sich auch Bürgermeisterkandidat Andreas Lips vorstellen. Bei der Telko auf die Kontaktbeschränkungen angesprochen, meinte er: "Ich hoffe natürlich, dass es weitere Lockerungen geben wird, damit ich mich den Bürgerinnen und Bürgern noch näher vorstellen kann!"
In welchen Ortsteil er ziehen würde, falls er gewählt wird? Lips: "Ich lasse meine Frau entscheiden, wo es ihr gefällt!"
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Steckbrief (wird nachgeliefert)
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Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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