Kampf dem Eichenprozessionsspinner
Vorbeugende Maßnahmen
„Jedes Jahr ist wie eine Wundertüte“, so Nils Störmer vom Bauhof der Stadt Hamminkeln, „Man weiß nie, wie sich der Eichenprozessionsspinner in diesem Jahr verbreitet“. Unterschiedliche nicht vorausrechenbare Kriterien, wie beispielsweise das Wetter spielten dabei eine Rolle.
Sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners für den befallenen Baum auch ungefährlich, kann das Einatmen der mit Widerhaken versehenen Härchen bei Menschen schwerwiegende Folgen haben. Schnell dringen sie in Haut und Schleimhäute ein, wo sie sich festsetzen und das Nesselgift „Thaumetopoein“ abgeben und so eine pseudoallergische Reaktion hervorrufen.
In den Atemwegen macht sich dies durch Reizungen der Mund- und Nasenschleimhäute bemerkbar, die zu schmerzhaftem Husten, Bronchitis oder Asthma führen können. Hautausschläge, Quaddeln, Binde- oder Hornhautentzündungen sind weitere mögliche Folgen.
Deshalb sollte man Eichen von Anfang April bis Anfang Dezember aus dem Wege gehen, falls keine Entwarnung von den entsprechenden Stellen erfolgt.
Etwa 1800 Eichen in städtischem Besitz
Symptome treten nach sechs bis acht Stunden auf und können bis zu zwei Wochen anhalten.
Die Stadt Hamminkeln besprüht die in ihrem Besitz befindlichen etwa 1500 Eichen mit biologischen Präparaten, welche für den Menschen und Tiere, wie Vögel ungefährlich sind, den Maden des Eichenprozessionsspinners jedoch den Garaus machen, wenn sie von den besprühten Blättern fressen.
Dazu sind drei Leute mit zwei Fahrzeugen fünf bis sieben Tage im Einsatz. Weitere etwa 300 Bäume werden von einer Fachfirma behandelt.
Erfolge anderer Maßnahmen, wie das Aufhängen von Nistkästen für Meisen konnten leider noch nicht abschließend beurteilt werden. Dazu sei ein längerer Zeitraum notwendig und die Stadt verfüge nicht über die Ressourcen für solche Studien.
„Eine absolute Sicherheit, dass die getroffenen Maßnahmen Erfolg bringen, gibt es leider nicht“, so Störmer, denn auch das hinge unter anderem vom Wetter ab. Regne es beispielsweise zu früh nach dem Besprühen, werde das Mittel abgespült, bevor es einwirken kann.
Pflegearbeiten bei Befall verschieben
Zuerst sind laut Prioritätenliste die Bäume an der Reihe, die sich an Orten wie Schulbushaltestellen, auf Schulhöfen, den Außenbereichen von Kindertagesstätten, Seniorenheimen und ähnlichem befinden.
Aber auch Privatleute können gegen befallene Eichen auf ihrem Grundstück vorgehen. Hier sollte man sich mit Fachfirmen in Verbindung setzen und mit ihnen zusammen vorbeugende Maßnahmen planen. Hierbei sei es von Vorteil, sich mit mehreren Nachbarn zusammenzuschließen. Pflegearbeiten sollten bei Befall verschoben werden.
„Bei einzelnen Bäumen“, so Thomas Michaelis von der Stadt Hamminkeln, „könne man die Nester auch absammeln“. Das habe natürlich den Vorteil einer größeren Sicherheit.
Weitere Informationen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners gibt es auf der Internetseite der Stadt Hamminkeln, sowie allgemein im Internet.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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