FeWo-Suche im Netz - oder: Vermieter auf Droge

Verlockend.
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Schon Urlaub gebucht für nächstes Jahr? Ich hab gerade versucht, via Internet ein Dominzil für den Sommer 2011 zu ergattern und muss leider zugeben: Ich bin frustriert. Also, Vorsicht beim Weiterlesen: Es könnte traurig werden! Jedenfalls für Menschen in ähnlicher Lage.
Okay - ich weiß, dass ich einer schwierigen Spezies angehöre: Normalverdiener mit einem gewissen Anspruch. Soll heißen, Ikea-Style reicht mir nicht. Ich möchte am Ferienort nicht mit abgebrochenen Schrankgriffen und tropfenden Wasserhähnen kämpfen, oder in jeder Ecke auf bröckelndes Furnier schauen.

Da mir außerdem Fliegen zu teuer, 1500 Kilometer Autofahren zu anstrengend und Camping zu riskant ist, reduziert sich die Auswahl meiner Urlaubsziele drastisch.

Meine Frau mag keine Berge, wo landet man also bei der Suche? Korrekt: an der deutschen Küste! Maximal erweitert um Benelux.

Im Fadenkreuz meiner zuletzt etwa dreistündigen Recherchen: Westkapelle (NL, auf Empfehlung vom Kollegen), Borkum, Norderney, Juist und Wangerooge.

Leute, ich sag' Euch, diese Reportage kommt direkt aus dem Jammertal. Recht fix bemerkte ich den Faible der Holländer für Ferienparks. Wer's mag ...
Für mich ist das jedenfalls nix. Links das Spaßbad, rechts der Megaspielplatz und abends Schlange stehen für 'n freien Tisch mit Garantie auf Massenabfertigung und schlechtes Essen. Da bleibt man besser Zuhause.

Switch nach Ostfriesland. Natürlich hab ich auch mal 'ne FeWo angeklickt, wo neben dem Bildchen vier gelbe Sterne für Qualität bürgen sollen. Aber wenn man für 60 Quadratmeter 250 Meter vom Strand weg satte 130 Euro pro Tag hinlegen soll, dann bin ich aus dem Rennen. Mag ja Menschen geben, die für 'ne Woche Urlaub 2000 Öcken hinlegen.
Ich dagegen erinnere mich immer gerne an meine Studentenzeit: Damals hab' ich für 800 Mark vier Wochen lang die französische Atlantikküste unsicher gemacht.

Egal, Ihr wolltet ja was Trauriges lesen ...

Was alteingesessene Insulaner so alles unter dem "Komfort"-Siegel anbieten, gehört zum Teil verboten.
Hier wird der "kostenlose Parkplatz" neben dem Appartement angepriesen. Da ist von "gemütlicher Einrichtung" die Rede, das Foto daneben zeigt ein Wohnzimmer, das seit 1978 kein neues Möbel mehr kennen gelernt hat.
Dort sollen meine Kinder in einem Schrankbett schlafen, weil der Platz über Tag für den Esstisch gebraucht wird. Trotzdem will die freundliche Vermieterin geschmeidige 72 Euro für die muffige Bude "in ruhiger, zentrale Lage". Und hier, da und dort taucht sogar noch das berühmte "fließend Warmwasser" auf, was ja nichts anderes bedeutet als: "Wir sind stolz auf unsere Etagendusche!"

Nach knapp drei Stunden finde ich endlich ein im Jahre 2009 durchrenoviertes Domizil auf Borkum, das mit Teak-Möblierung, einigermaßen modernen Sitzgelegenheiten und einem netten Ambiente glänzen kann. Auch der Preis passt. Leider war die Agentur zu faul, die Frei- und Belegt-Zeiten in die Homepage einzupflegen.

Ohne meinen Glückshormonen eine echte Chance auf 'ne Achterbahnfahrt zu geben, klick ich meine Anfrage in den Cyberspace. Mal sehen, was zurück kommt ...

P.S.: Hat jemand von Euch ein Ferienhaus irgendwo am Strand?

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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