Petition läuft bis zum 7. Juli
Zurück zu G9 – für alle und jetzt erst recht
Kornelia Behrends ist Mutter von zwei Söhnen. Der 19-Jährige hätte sein Abitur im ersten „G8-Jahrgang“ in acht Jahren ablegen müssen, hat es genau aus diesem Grund dann aber nicht am Gymnasium, sondern am Berufskolleg gemacht. Der andere kommt nach den Sommerferien in die neunte Klasse und hat das G8-Abitur am Gymnasium vor sich. Die Mutter weiß, was das bedeutet und fordert, zum Abitur nach neun Jahren für alle Schüler zurückzukehren. Warum soll nicht für alle gehen, was für die Fünf- und Sechsklässler seit letztem Schuljahr möglich ist?
Sie selbst war Gymnasiastin und weiß, wie anspruchsvoll der gymnasiale Werdegang auch unter normalen Bedingungen sein kann. Auch wenn damals eine Sechs-Tage-Woche mit Samstags- und einmal wöchentlich Nachmittagsunterricht üblich war, erinnert sie sich an eine „freie“ Schulzeit zurück: „Ich habe mich mit Freundinnen getroffen, viel gelesen, hatte Zeit für Hobbies, musste zwar viele Pflichten zu Hause übernehmen, aber im Großen und Ganzen war das ein gefühlt freies Leben. Als ich mit 19 Jahren das Abitur hatte, war ich selbstständig, konnte einigermaßen geregelt einen Haushalt führen und war reif genug für das Studium im Anschluss.“
All das sieht sie mit G8 gefährdet. Vor allem jetzt, wo durch Corona bedingt kein geregelter Schulalttag, kein Unterricht nach Lehrplan stattfand, Inhalte nicht vermittelt werden konnten. „Zu dem sowieso schon großen Druck von G8 werden die Kinder nun durch den monatelangen Schulausfall wegen Corona in Zukunft völlig überfordert“, ist Kornelia Behrends überzeugt.
So möchte die Mutter auf eine aktuelle Petition aufmerksam machen und dafür werben, hier zu unterschreiben: „Schule in Zeiten von Corona: G9 – Jetzt erst recht! – Für alle Jahrgänge.“ Aus ihrer Sicht müsse man dahin zurück kommen, gestandene Persönlichkeiten aus der Schule zu entlassen, nicht 17-jährige Jugendliche, die „nicht mal an den Abitur-Feten bis zum Ende teilnehmen dürfen, vielleicht einen Führerschein haben, aber nicht unbegleitet fahren, keine Vertrag abschließen dürfen, nicht wissen, was sie werden sollen und noch gar keine Gelegenheit hatten, in Ruhe über sich selbst und wie es weitergehen soll, nachzudenken.“
Wenn wir aus Corona lernen können, dann doch die Tatsache, dass „Entschleunigung auch einige Vorteile mit sich bringt und Fehler der Vergangenheit nicht unbedingt fortgeführt werden müssen. Man kann einfach sagen: Das war ein Experiment, es funktioniert nicht so toll, machen wir es doch wieder anders.“
Die Petition läuft bis zu 7. Juli unter dieseem Link: https://www.openpetition.de/petition/online/schule-in-zeiten-von-corona-g9-jetzt-erst-recht-fuer-alle-jahrgaenge
Autor:Denise Brücker aus Hamminkeln | |
Webseite von Denise Brücker |
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