Wohnheim nimmt konkrete Formen an.

HAMMINKELN. Nunmehr sechs Monate ist es her, dass der Grundstein für die neue Außenwohngruppe des evangelischen Kinderheims an der Merhrhooger Straße gelegt wurde. Am letzten Mittwoch wurde Richtfest gefeiert. Die ca. 100 Gäste, Verantwortlichen und zukünftigen Bewohner, konnten bei angenehmem Herbstwetter miterleben, wie die ausführenden Zimmerläute Krusen & Storm, den traditionellen Richtspruch verkündeten. Christian Zimmermann, Vorsitzender des Kuratoriums evangelisches Kinderheim Wesel e.V., begann zuvor den kurzweiligen Reigen der Redner. Sein Dank galt allen an Planung, Durchführung und Finanzierung beteiligten.
Besonders erwähnte er die Hauptförderer: Aktion Mensch und Stiftung Wohlfahrtspflege. Schließlich versprach Bürgermeister Holger Schlierf, nachdem er angemerkt hatte, das man nun sehen könne, was „Es“ wird, demnächst einige Samentütchen für den Garten mitzubringen. Ein Garten wurde im alten Domizil, ebenso vermisst wie ein Recht auf Privatsphäre. Zurzeit teilen sich noch je zwei Bewohner ein Zimmer und die Situation in Bad und Küche lässt sehr zu wünschen übrig. Im neuen 2,3 Millionen Euro teuren Objekt, geplant vom Architektenbüro Ebbert und ausgeführt vom Ingenieurbüro Rudolph, entstehen für die 24 Personen, fünf Wohngruppen mit eigenem Kochbereich und Aufenthaltsraum. Jeder erhält ein Einzelzimmer, wobei sich zwei Parteien je ein Bad teilen. Man setzt verstärkt auf Eigenständigkeit.
Auch die zukünftigen Bewohner, kamen zu Wort. Die 18- bis 43-Jährigen, merkten unter anderem an, dass auch einige Dinge nach dem Umzug fehlen werden, zum Beispiel der Duft, der frischen Brötchen, der jeden Morgen aus der Backstube unter den inzwischen nicht mehr Standard entsprechenden Räumen, am Kerschenkamp dringt. Alle Beteiligten hoffen im Sommer 2011 umziehen zu können. Die alte Einrichtung, die seit 1989 angemietet ist, soll teilweise anderweitig vom Träger genutzt werden.