Crosswind-Konzert(e) bei den Marienthaler Abenden
Wo auch die Traurigkeit irgendwie fröhlich klingt / Irish Folk in der Karmeliter-Kirche
![Crosswind: (von links) Mario Kuzyna, Stefan Decker, Sarah Thomsen und Béatrice Wissing., die in Marienthal durch Catherine Kuhlmann vertreten wurde. | Foto: Pressefoto](https://media04.lokalkompass.de/article/2020/01/19/1/10913241_L.jpg?1579464026)
- Crosswind: (von links) Mario Kuzyna, Stefan Decker, Sarah Thomsen und Béatrice Wissing., die in Marienthal durch Catherine Kuhlmann vertreten wurde.
- Foto: Pressefoto
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Wussten Sie dass es ein Land gibt, in dem selbst traurige Lieder fröhlich klingen? Nein, nicht Jamaika - das ist eine andere Geschichte. Irland ist gemeint.
Dort gibt's Lieder, die handeln von verlassenen Seefahrerfrauen, die ihre Männer erschießen. Und trotzdem klingt diese Melodie nach Frohmut, Feierlaune und Fortune. So sind sie halt, die Iren. Meistens gut drauf. Eine Band, die das verstanden und verinnerlicht hat, ist "Crosswind". Mit viel Spielfreude präsentierten die vier Künstler ihr aktuelles Programm in der Marienthaler Klosterkirche.
Was gut ist, kann man gerne zweimal tun. Oder buchen. So geschehen bei diesem Teil der Winterabende-Reihe vor zweimal ausverkauftem Karmeliter-Kloster. Die sympathischen jungen Musiker sind mittlerweile gern gehörte Stammgäste der beliebten Kulturreihe im Isseldorf. Nur Béatrice Wissing konnte dieses Mal nicht dabei sein, weil ihre darmerkrankten Kleinkinder die Anwesenheit ihrer Mama zuhause forderten.
Kurzfristig eingesprungen war Catherine Kuhlmann. Normalerweise zuständig für die Klangtechnik, fügte sie sich geschmeidig in die Vorträge von Sarah Thomsen, Stefan Decker und Mario Kuzyna, die beim Marienthaler Publikum leichtes Spiel hatten. Mit traditionellen, aber eher unbekannten irischen Weisen und einigen Eigenkompositionen fanden sie bald den Schlüssel, um die Herzen ihrer Zuhörer zu öffnen.
Liebe, Heimat, Fernweh - Irish Folk weckt große Gefühle. Doch schon die Instrumentierung mit Fiddle, Gitarre, Flöten und Akkordeon verhindert das Abdriften ins Pathetische. Die Restrettung vor zu trauriger Stimmung erledigt der freundliche Gesang, in dem immer ein Hoffnungsschimmer die Wehmut überdeckt. Nicht nur im Marienthaler Winter: Ein Crosswind-Konzert zu hören ist wie die ersten Sonnenstrahlen, die durch einen grauen Seehimmel brechen und auf der Erde eine Blumenwiese in prächtigenb Farben erstrahlen lassen.
Oder als ob man Sorgen einen Tag lang weiterschiebt - 365 Tage lang, jedes Jahr.
Applaus!
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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