Social-Media-Umfrage unter Hamminkelner Unternehmen und Institutionen
Wie wichtig ist die Öffentlichkeitsarbeit über soziale Medien
Die Zahlen sprechen für sich: Zwei Milliarden Nutzer sind weltweit monatlich auf Youtube unterwegs, Facebook inklusive seiner Angebote WhatsApp und Instagram verzeichnet monatlich rund 2,7 Milliarden aktive User, 1 Milliarde Menschen schauen sich auf Instagram um. Hamminkelner Unternehmer und Institutionen verraten hier, wie wichtig es für sie ist, auf diesen Kanälen im world wide web präsent zu sein.
Stefan Schulz, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde An der Issel
Ev. Kirchengemeinde und Social Media – passt das? Christlich-kirchliche Arbeit lebt von der Begegnung, dem Miteinander – so hat es uns Jesus vorgemacht. Und ich denke auch, dass dies unverzichtbar ist, was wir im Lockdown im Frühjahr schmerzhaft gemerkt haben. Und so haben wir in dieser Zeit die Social-Media-Plattformen für Kontakthalten genutzt mit Onlineandachten und Einladungen zu Aktionen Zuhause. Jetzt, wo wir uns wieder begegnen dürfen, nutzen wir Medien, um Menschen einzuladen über die Homepage und über unsere Facebook-Seite. Wir veröffentlichen dort unsere Veranstaltungen. Und es gibt immer wieder tolle Rückmeldungen über die Veranstaltungen und somit ein Feedback für uns als Gemeinde. Damit stecken wir zwar erst in den Kinderschuhen bezüglich der Nutzung – aber wir haben uns auf den Weg gemacht und ich freue mich, dass wir bei Facebook bereits über 150 Seitenabonnenten haben. Mal sehen, wie der Weg weitergeht mit Facebook, Instagram, Homepage und vielleicht bald einer eigenen App.
Andrea Böhm, Schulleiterin der Grundschule Hamminkeln:
Öffentlichkeitsarbeit bedeutet für unsere Schule in erster Linie Präsentation unserer Werte, unserer Arbeit mit den Kindern und unseres Schullebens sowie eine regelmäßige und transparente Information der Eltern über alles, was wichtig und notwendig zu wissen ist. Auf der einen Seite erleichtern bei zielgerichtetem, umsichtigem und verantwortungsbewusstem Einsatz soziale Medien die Kommunikation erheblich. Auf der anderen Seite stehen bei der Arbeit mit Kindern Schutz und Sicherheit ganz oben. Daher nutzen wir soziale Medien nur sehr begrenzt. Die Kunst und manchmal auch Gratwanderung besteht darin, die sozialen Netzwerke so zu nutzen und einzusetzen, dass für alle Beteiligten ein Mehrwert entsteht und die Persönlichkeitsrechte gewahrt bleiben. Als zukunftsorientierte Schule möchten wir, dass man im positiven Sinne über uns und vor allem mit uns spricht!
Kleiner Einblick:
Unser Förderverein nutzt zusätzlich zu den herkömmlichen Wegen beispielsweise eine Social-Media-Plattform, um über größere Aktionen wie Kinderkleidermarkt und Weihnachtsmarkt zu informieren. Damit wird eine breitere Öffentlichkeit als allein unsere Schulgemeinde erreicht, was wiederum den Kindern unserer Schule zugutekommt.
Für die Schulgemeinde nutzen wir in Notfällen einen Messenger-Dienst, an den die meisten Eltern der Klassen über die Klassenpflegschaftsvorsitzenden mit Schulleitung verbunden sind. Das hat sich bereits 2018 beim Sturm Friederike bewährt, als zum Schutz der Kinder möglichst schnell möglichst viele Familien informiert werden mussten. Das hat gegenüber „der alten Telefonkette“ uneingeschränkte Vorteile. Datenschutz ist dabei natürlich im Fokus.
Unsere Schulhomepage stellt derzeit das Kernstück unseres digitalen Auftritts dar. Sie ist zwar kein soziales Medium im engeren Sinne, aber hier können sich Eltern und andere an unserer Schule interessierte Personen über unsere Werte, über Aktionen und auch Konzepte unserer Arbeit informieren. Besondere Gewichtung erhielt seit März 2020 die Startseite, auf der wir bei Bedarf über coronabedingte Vorgaben des Ministeriums für Schule und Bildung und die Umsetzung an unserer Schule informieren. Darüber hinaus können die Eltern unsere per Mail verschickten Newsletter auch über unsere Homepage abrufen. So erreichen wir auch hier möglichst schnell möglichst viele Menschen, was eine stetig wachsende Bedeutung hat. Den Kindern steht eine passwortgeschützte Lernplattform zur Verfügung, auf der im Distanzunterricht von den Lehrkräften beispielsweise Wochenpläne, Erklärvideos, Kurzbotschaften u.ä. bereitgestellt werden können.
Sarah Borgers, Bauzentrum Borgers:
Social-Media-Arbeit ist in unserem Unternehmen ein großes Thema. Facebook und Instagram sind sinnvolle Kanäle, die wir gerne nutzen, um unsere Kunden über Produkte und wichtige Themen zu informieren. Als lokales Bauzentrum setzen wir mit der Verteilung unserer Prospektwerbung natürlich zusätzlich auf das klassische Printmedium.
Bürgermeister Bernd Romanski:
Nach den Hochwasserereignissen in 2016 haben wir uns die Frage gestellt, wie wir die Bürger/-innen schneller und direkter informieren können. Vor diesem Hintergrund haben wir uns für den Facebook-Auftritt entschieden. Dies hat sich während der Corona-Pandemie schon sehr bewährt, da wir Verordnungen und auch Videos schnell zu den Bürgern/-innen bringen konnten. Mittlerweile arbeiten wir auch an einem Instagram-Profil und in Krisensituationen wie dem Hochwasser können wir auch auf Twitter zurückgreifen.
Ein Video-Beispiel von der Facebookseite der Stadt Hamminkeln:
Freiwillige Feuerwehr Hamminkeln:
Vor nun mehr vier Jahren ging unsere Facebook-Seite @FreiwilligeFeuerwehrHamminkeln an den Start, als Teil einer eigenen Kampagne zur Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitsarbeit. Bereits nach kurzer Zeit hatten wir einen soliden Grundstock an Followern und konnten das Interesse der Öffentlichkeit mit tollen Storys von Übungen, Aktivitäten und Einsätzen bedienen. Mit der Anzahl an Beiträgen wuchs natürlich auch die Erfahrung, wie solche Beiträge am besten gestaltet werden, um eine große Zahl Menschen anzusprechen und gleichzeitig nicht gegen beispielsweise Datenschutz- oder Persönlichkeitsrechte zu verstoßen. Das ist besonders bei Fotos von Einsätzen extrem sensibel zu prüfen und im Zweifel auch vorher gemeinschaftlich zu diskutieren. Das ist für uns, als fester Bestandteil der Verwaltung der Stadt Hamminkeln natürlich doppelt wichtig.
Besonders tolles Feedback ist für uns, wenn wir von den Bürgerinnen und Bürgern auf der Straße angesprochen werden und sie über Inhalte der sozialen Netzwerke sprechen. Diese dienen mittlerweile ebenfalls zur Aufklärung über die rein ehrenamtliche Arbeit unserer Feuerwehr sowie dem Austausch mit anderen Feuerwehren, Institutionen und Vereinen sowie als Plattform für schnelle Warnungen und Information der Bevölkerung. Ganz besonders zu nennen sind hier die beiden Issel-Hochwasser-Einsätze. Neben der täglichen Berichterstattung erreichten uns über die sozialen Netzwerke Hilfsangebote von Freiwilligen aus dem gesamten Bundesgebiet. Auch die späteren Danksagungen an alle Helfer und Einsatzkräfte konnten hierdurch schnell und mit großer Reichweite erfolgen.
Mittlerweile haben wir ein gut aufgestelltes Team von erfahrenen Moderatoren von allen sechs Einheiten und die Kanäle werden einheitlich genutzt. Neben Facebook ist das seit einiger Zeit auch Instagramm (@feuerwehrhamminkeln). Derzeit haben wir 3.578 Likes und freuen uns schon auf den Tag, an dem wir die 4.000er Marke knacken.
Es erreichen uns auch immer wieder tolle Storys über die sozialen Netzwerke. Das jüngste Beispiel ist der Bericht eines belgischen Piloten, der ein altes Fahrzeug von uns im Stadtverkehr von Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gesehen hat. Auch Inspirationen (z. B. Dienstgestaltung, Einsatztaktiken etc.) von anderen Feuerwehren werden bei uns mittlerweile implementiert und umgesetzt.
Die Nutzung von Social Media ist für unsere Öffentlichkeitsarbeit extrem wichtig geworden und nicht mehr wegzudenken. Nirgendwo sonst kann man in kurzer Zeit so viele Menschen erreichen und das ganze ohne zusätzliche Kosten und großen Aufwand. Besonders gute Berichte erreichen mittlerweile mehr als 35.000 Menschen. Das ist eine bemerkenswert hohe Zahl für die freiwillige Feuerwehr einer mittleren kreisangehörigen Kommune wie Hamminkeln. Wir werden die sozialen Netzwerke auch in Zukunft weiter nutzen und entsprechend den Bedürfnissen der Follower weiter anpassen. Getreu dem Motto: „Wer keine sozialen Netzwerke für sich nutzt, muss das „Nicht-wahrgenommen-werden" verantworten.“
Stefan Bölting, Gaststube Bölting im Bürgerhaus:
Social Media ist ein unverzichtbares Werkzeug zur heutigen Zeit. Es wundert uns immer wieder, welche Altersklassen auf unsere regelmäßig wechselnden Angebote reagieren. Da geht es von Jung bis Alt. Eine ordentliche Interaktion mit den nötigen Plakaten, Speise- und Tageskarten findet da sehr großen Anklang. Auch zur Corona-Zeit ist Social Media ein Medium, das wohl am meisten von jedem Einzelnen genutzt wird. Auch durch die Möglichkeit des Abonnierens unserer Seite erreicht man einfach immer die Gäste, die auch wirklich interessiert sind. Ich glaube, dass die Dienste unverzichtbar geworden sind!
- Statements aus Wesel
Autor:Denise Brücker aus Hamminkeln | |
Webseite von Denise Brücker |
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