"Stadt der Diebe": Grausame Historie, spannend verpackt

Die Geschichte zweier ungleicher junger Männer, der Jude Lew und der Kosake Kolja, die dem Hinrichtungs-Tod entrinnen können, wenn es ihnen gelingt, ein Dutzend Eier zu beschaffen.
Der Roman von David Benioff spielt in einem Vorort des belagerten Leningrads, im Januar 1942. Lew hat die Leiche eines deutschen Fallschirmspringers gefleddert, Kolja wird als Deserteuer betrachtet.
Der Kommandant der Verteidigungstruppen mag die Beiden und gibt Ihnen eine Chance: Binnen sieben Tagen sollen sie dem Oberst zwölf Eier bringen. Ein Ding der Unmöglichkeit in Zeiten des Hungers und der Verwüstung.
Die nachfolgenden 360 Seiten handeln vom Erwachsenwerden eines Halbwüchsigen und einer kurzen, intensiven Freundschaft. Die Beziehung der Beiden wird umrahmt vom grausigen Geschehen des Partisanenkrieges und dem ständigen Wunsch nach körperlicher Nähe zu einer Frau.
Die Begegnung mit einem Sturmbannführer der Nazis dient als Lösung für alle Ziele Lews und Koljas: Sie müssen ihn töten, um zu leben und um die Eier zu bekommen.
Ein toller Roman, wenn man typisch russische Fäkalsprache und mag. Und eine Geschichte, die sich Anleihen holt bei Jack London und Mark Twain.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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