Relativ genial

Sonderbriefmarke zum Tag der Physik 2005 | Foto: Wikipedia – Seite „Einstein“
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  • Sonderbriefmarke zum Tag der Physik 2005
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14jähriger Gymnasiast aus Bayern auf den Spuren Einsteins

Eigentlich habe ich in dieser Woche hier schon genug geschrieben. Zugegeben: hauptsächlich über Unwichtiges – wie Reisebürodeutsch, Rechtschreibung oder Fußball. Und könnte mir deshalb jetzt ein wenig Ferienruhe gönnen. Wenn da nicht die Sache mit jenem Markus Leithofer wäre, die mich seit ein paar Tagen fesselt und mir keine Ruhe gibt.

Während die Weltöffentlichkeit ihr Augenmerk (verständlicherweise) auf die gespannte Lage in Syrien lenkt, die europäische Öffentlichkeit auf ihre Geldsorgenländer, und während Sportinteressierte nebenbei auch noch (besorgt oder schadenfroh) das weitere Schicksal eines gewissen Herrn Joseph „Sepp“ Blatter verfolgen, sickert von einem bayerischen Schüler wahrhaft Bemerkenswertes durch.

Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt gelangte er in den ersten Julitagen dieses Jahres zu einer Erkenntnis, deren Bedeutung und Tragweite momentan noch gar nicht voll eingeschätzt werden kann. Markus Leithofer (14), Schüler der elften(!) Klasse des Binomi-Gymnasiums im bayerischen Gradbeuren, veröffentlichte eine aufsehenerregende Neufassung der durch Albert Einstein seit 1905 bekannten Formel E = mc².

Markus hatte schon in der Grundschule die Klassen 1 und 3 übersprungen und durfte bereits im Alter von 8 Jahren zum Gymnasium wechseln. Das Gradbeurener Binomi-Gymnasium, benannt nach dem berühmten italienischen Mathematiker Francesco Binomi („Binomische Formeln“) fördert seit 1978 speziell Kinder und Jugendliche mit überdurchschnittlicher mathematisch-naturwissenschaftlicher Begabung.

Die bahnbrechende Leistung von Markus L. besteht darin, mit Hilfe des Satzes des Pythagoras erstmals den Faktor der Lichtgeschwindigkeit aus der Einsteinschen Gleichung eliminiert zu haben. Dieser hatte immer wieder zu einer relativ großen Instabilität der Formel und zu Überforderungen der Vorstellungskraft ihrer Betrachter geführt. Seine Neufassung E = m (a² + b²) eröffnet nun neue, bisher ungeahnte Interpretationszugänge.

Der bayerische Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle schickte bereits ein anerkennendes Glückwunschtelegramm. Wie Staatssekretär Bernd Sibler als Sprecher des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus am Dienstag in der „Süddeutschen“ mitteilte, sei nun aber nicht an eine vorschnelle Neuauflage der relevanten Schulbücher gedacht. Erstens gehöre die Relativitätstheorie nicht zum allgemein verpflichtenden Wissenskanon, und zweitens sei die für den Großteil der Schüler wichtigere Gültigkeit des Satzes des Pythagoras dadurch nicht tangiert. Dieser behalte selbstverständlich seine schon traditionelle Eigenständigkeit, deren Wert sich insbesondere in geometrischen Zusammenhängen als unverzichtbar erwiesen habe.

Enttäuscht zeigte sich Dr. Korbinian Bichler, der Bürgermeister von Eggelberg, Markus’ Heimatdorf, über die bisher geringe Medienbeachtung und fehlende öffentliche Würdigung. „Wäre Markus ein paar Jahre älter und hätte bei DSDS den Recall erreicht, würde ihn jetzt schon halb Deutschland kennen“, so Bichler. Leider war dieses Ereignis den meisten Printmedien in Deutschland nicht mehr als eine kleine Randnotiz wert. Ich freue mich deshalb besonders, wenigstens meinen hier machbaren kleinen Teil dazu beitragen zu können, die Leistung dieses Schülers bekanntzumachen und zu würdigen.

Ich hoffe, im Namen aller hier mitlesen LK-Freunde/-innen zu sprechen, wenn ich Markus an dieser Stelle die besten Glückwünsche übermittle und ihm alles Gute für seinen weiteren Lebensweg wünsche – u. a. fürs Abitur, das im kommenden Jahr ansteht.

P.S.: Wie ich heute morgen noch dem Internet entnehmen konnte, will der populäre Physiker, Philosoph und Fernsehmoderator Professor Dr. Harald Lesch dem „kleinen Einstein“ in einer seiner nächsten Sendungen einen Beitrag widmen. Auch dessen „Fernsehkollege“ Ranga Yogeshwar hat bereits sein Interesse bekundet. Man darf gespannt sein.

Bildquellen:
Bild 1: Wikipedia
Bilder 2 und 7: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Bilder 3, 4 und 8: Gerd Altmann / pixelio.de
Bilder 5 und 6: knipseline / pixelio.de

Autor:

Theo Grunden aus Hamminkeln

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