Zwei Shootingstars aus Amsterdam am Sonntag, 7. Juli, 20 Uhr
Kosmos im Stubenformat bei den Ringenberger Schlosskonzerten
Was nicht passt, wird passend gemacht. Die alte Handwerkerregel gilt gelegentlich auch im Haus Johann Sebastian Bachs. Bei der Verwertung vorhandener Kompositionen für neue Zwecke zeigt sich der Meister alles andere als zimperlich.
Und so wird das, was nicht von vornherein in die Stube der Familie Bach mit dem anwesenden Personal hineinpasst, kurzerhand in ein passendes Format verwandelt: Choralsätze werden zu Generalbassliedern, Triosonaten zu Stücken für Solo mit Klavierbegleitung und Vivaldi-Konzerte verwandeln sich in Bravourstücke für Cembalo.
Das nächste Ringenberger Schlosskonzert erweckt am Sonntag, 7. Juli, all dies von 20 Uhr an zu neuem Leben: Die beiden Amsterdamer Nachwuchsmusiker Anna Reisener (Violoncello piccolo) und Julius Lorscheider (Cembalo) beschäftigen sich schon seit längerem mit der Hausmusik unter dem Dach des Thomaskantors und sind dabei auf einen ganzen Kosmos gestoßen – nur eben im Stubenformat der Bach-Familie.
Dabei scheint das „Violoncello piccolo“ ein ganz eigenes Gewächs des Thomaskantors gewesen zu sein: Bach verwendet es nach 1724 als erster Komponist immer wieder als innovatives, fünf- oder sechssaitiges Soloinstrument für „allerhand geschwinde Sachen“, dessen Klang nichts habe, was die „Resonanz im geringsten Aufhält und verhindert“, wie Bachs Großcousin Johann Gottfried Walther es 1732 beschreibt.
Außer der Musik aus den Reihen von Johann Sebastian Bachs Blutsverwandtschaft bringt die Zeitmaschine der beiden Interpreten jede Menge Hochkarätiges aus den Federn des Zeitgenossen François Couperin oder von Dietrich Buxtehude, Johann Pachelbel und Johann Kuhnau zu Tage.
Tickets zu dem Abend gibt es zum Preis von 15 Euro (10 Euro für Auszubildende, Schüler, Studierende) unter 02852-9659950 oder unter booking@schloss-ringenberg.com.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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