"After Dark-Party"-Premiere zündete auch ohne Besucher-Hunderschaften
In memoriam: Was früher im Pott ging, das funzt heute auch im KuBa
Gehört Ihr auch zu diesen seltsamen Ü-Fuffzigern, die bei Feten gerne mal über die Musik meckern? Die weder Helene Fischer ertragen können, noch das PUR-Medley und erst recht nicht EinsLive Digi?
Dann habe ich zwei gute Nachrichten für Euch: 1) Ich mag Euch. 2) Ihr seid hier richtig! An den Rest der Community, der eins der drei Mucken-Beispiele oben eigentlich doch ganz nett findet, geht diese Warnung: Lest lieber nicht weiter, sonst bekommt Ihr vielleicht schlechte Laune!
In den Achtzigern bis in die Neunziger hinein strömten die Musikhungrigen vom westlichen Pott und vom Niederrhein nach Duisburg, Oberhausen (und Haltern), wo sich jeweils eine ganz wunderbare Kultstätte befand: das " ---- ACHTUNG ---- Der aktuelle Betreiber will nicht, dass der Name des Betriebes genannt wird ---- ". Dort kam das Tanzvolk zusammen, das jene Zeit prägte: die Punks, die Popper und die Alternativen.
Dort traf der grüne Irokese in der zerrissenen Lederjacke auf die Jüngelchen mit Seidenhemd und Bundfaltenhose und die Kiffer mit Flickenjeans und Wildlederboots. Und wir standen mit Bierchen oder Korn-Cola in der Hand um die (und auf der) Tanzfläche rum und hörten Indie, New Wave und Rock. Mensch, war das geil! 40 Kilometer Anfahrt? Kein Problem! Die ersten Führerscheinbesitzer unter uns waren so scharf aufs Fahren, dass Sie dafür gerne den ganzen Abend Coke pur nuckelten.
Und jetzt die noch bessere Nachricht: Es gibt direkt vor Eurer Haustüre eine Location, die Euch ein bisschen von dieser Kultstätte in den Beritt holt: den KuBa an der Güterstraße! Betreiber Marco Launert, ein Kind des Ruhrgebiets und umtriebiger Kulturmacher in Hamminkeln, Wesel und Bocholt, macht's möglich. Die "After Dark-Party" soll die ehemaligen Pottbesucher locken.
Die Premiere ist abgefeiert und hat gezündet. Unter den ersten knapp siebzig Musikverstehern, die dabei sein wollten, waren zwar auch einige, die den Laden nur von Revival-Partys her kennen können, aber das ist ja grundsätzlich kein Fehler (grins!). Bei gefühlten 38 Grad Celsius floß der Schweiß auf der Tanzfläche in Strömen - ebenso wie das Bier durch die Tänzerkehlen.
Initiator Marco Launert kommentiert den Erstling so: "Das Partykonzept von DJ Miguel Bernabeu (Dorsten) hat mich von der ersten Sekunde an begeistert, da ich mit der härteren Musik der Endachtziger / frühen Neunziger aufgewachsen bin. Mit der gestrigen Musikauswahl und dem Aufbau der DJ-Sets haben er und sein DJ-Kumpel Jürgen Büssing aus Bocholt den Vogel abgeschossen - ich habe unzählige begeisterte Rückmeldungen der Gäste, Wiederholung(en) garantiert! Die nächste After Dark-Party wird im Spätsommer stattfinden. Einen Termin suchen wir noch."
Also, Ihr ehemaligen Popper, Punks, Alternativen und Revivalfeierer: Merkt Euch den KuBa und checkt seine Termine. Es lohnt sich - für seltsame Ü-Fuffziger und alle, die sich ans Schlepptau hängen wollen. Echt.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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