Ausstellung im Rathaus Hamminkeln

Fotokunst ganz unverfälscht

Sie sieht Dinge im Verborgenen und macht sie sichtbar. 20 ihrer Werke stellt die Bocholterin Anke Hochgartz vom 29. August bis zum 30. Oktober im Erdgeschoss des Rathauses in Hamminkeln aus. Am liebsten fotografiert sie mit ihrer alten analogen Leica und hält nichts von digitaler Bildbearbeitung.

„Ich sehe mich gerne in Ruhe um, schaue um die Ecke, sehe, was nicht ganz so offensichtlich ist“, beschreibt Anke Hochgartz ihre Fotografie. Und das kann alles und überall sein. In Rom stolperte sie über liegen gelassene Flip Flops am Straßenrand und inszenierte sie in schwarz-weiß. Oder der Blick in ein Schaufenster inspiriert sie, eine bestimmte Stimmung, besondere Details einzufangen. Dabei verzichtet sie auf Bildbearbeitung. Ihre Bilder sind unverfälscht und meist selbst entwickelt in ihrer Dunkelkammer. Auch digital fotografiert sie und schafft es, Motive abzubilden, die aussehen, wie gemalt.

Anke Hochgartz hat den Blick für das Besondere, eine Liebe zu verlassenen und besonders zu versteckten Orten, Lost Places. Im Hamminkelner Rathaus zeigt sie einen Querschnitt ihrer Fotografie von analogen schwarz-weiß-Aufnahmen bis zu digitalen Fotodrucken. Dabei fängt sie ebenso den Blick hinaus durch ein Fenster aus Glasbausteinen ein wie die Sicht aus der alten Spinnerei in Bocholt hin zur Christus-Kirche. Auf die Frage, wie ihre Motive zustande kommen, weiß sie keine konkrete Antwort. Sie sieht sie einfach. Vielleicht ist es, weil sie ein kreativer Mensch ist. Das Fotografieren ist ihr Hobby. Von Beruf ist sie Modellmacherin. Seit über 30 Jahren ist sie in der Modebranche tätig und entwirft Erstschnitte der Skizzen von Modedesignern. Auch hier geht es um den Blick fürs Detail, den sie in ihrer Fotografie beeindruckend einfängt.