Auch die Ü25-Party und die Schaumparty werden voraussichtlich nicht stattfinden

Brüner Jungschützen sagen Schützenfest ab

"Nun ist es ebenfalls bei den Jungschützen in Hamminkeln-Brünen amtlich. Auch hier findet in diesem Jahr kein Schützenfest statt." So formuliert Schriftführer Robert Schier im Auftrag des Vorstandes der Brüner Jungschützen.

"Es war für uns schon längere Zeit abzusehen, dass die Durchführung des Schützenfestes aus gesundheitlichen und epidemiologischen Gründen nicht zu verantworten ist - gerade Abstandsregeln und Hygienebestimmungen sind auf einem Schützenfest unmöglich einzuhalten. Trotzdem gaben wir uns in Punkto der offiziellen Absage in den letzten Wochen noch zurückhaltend.", so Schier weiter.

Vertragsrechtliche Aspekte

"Da solch ein Schützenfest auch einen nicht zu unterschätzenden finanziellen Aufwand bedeutet, sind auch vertragsrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Daher wollten wir unserem Schützenverein sowie der Stadt Hamminkeln, als für die Veranstaltung verantwortliche Ordnungsbehörde, die Möglichkeit geben, ihre Entscheidungen auf Basis sicherer Rechtsgrundlagen zu treffen.", so die Begründung.

Abstimmungen und Rundschreiben

Mit der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, gültig ab dem 4. Mai 2020, gibt es jetzt diese Rechtsgrundlage. Mit Bezug darauf habe die Stadt Hamminkeln nun die Durchführung auch des Brüner Schützenfestes untersagt. "Somit war für uns klar, dass dem Vorstand nur die offizielle Absage des Schützenfestes bleibt. Mit Firmen, mit denen man zusammenarbeite, war diese Vorgehensweise seit Längerem abgestimmt. Auch sind inzwischen Rundschreiben zur Absage an die Mitglieder verschickt worden, sodass nun alle Jungschützen die traurige Gewissheit haben, dass es an Pfingsten in Brünen in diesem Jahr kein Schützenfest geben wird.", heißt es weiter.

Kinderschützenfest fällt aus

Unter diesen Umständen kann leider auch das Kinderschützenfest, das üblicherweise an Christi Himmelfahrt stattfindet, nicht durchgeführt werden.
"Es bleibt uns Jungschützen nur die ein Jahr länger währende Vorfreude auf das Schützenfest 2021, das hoffentlich wieder in gewohntem Rahmen an Pfingsten gefeiert werden kann.", schreibt Schier

Schützen-Präsident zur Festabsage

Der Präsident der Jungschützen Brünen, Marian Heitkamp, äußert sich zur Schützenfestabsage:

Was macht diese Absage mit euch? Wie traurig sind die Jungschützen?

"Wir sind natürlich unfassbar traurig. Man freut sich als Brüner schließlich ein ganzes Jahr lang auf das kommende Schützenfest.
Die Absage eines Schützenfestes ist für unsere Generation – selbst schon für die unserer Eltern – eine eigentlich nicht vorstellbare Sache. Die Brüner sind es einfach gewohnt, dass in jedem Jahr an Pfingsten Schützenfest gefeiert wird – so ist es seit 1950 in jedem Jahr gewesen. Dementsprechend ungläubig waren viele Schützen in den letzten Wochen noch.
Jetzt wo es auch die offizielle Absage von unserer Seite gibt, wird ihnen aber auch bewusst, dass es tatsächlich so sein wird. Die Stimmung an den diesjährigen Pfingsttagen wird im Dorf dementsprechend traurig sein."

Welche finanziellen Einbußen müsst ihr mit der Absage hinnehmen? Habt ihr schon Ideen wie ihr die Einbußen wieder reinholen könnt?

"Aus finanzieller Sicht ist die Absage unseres Schützenfestes nicht das Problem – das Problem an der Absage ist, dass kein Schützenfest gefeiert werden kann.
Ich kenne hier in der Umgebung kaum einen Verein, der durch sein Schützenfest an sich den Verein finanziell unterhalten kann. Dafür leisten wir uns alle an unserem Schützenfest zu viele teure Highlights – aber Schützenfest ist halt nur einmal im Jahr!"

Wie viele Mitglieder habt ihr? Veranstaltet ihr außer dem Schützenfest noch andere Feste / Partys, die jetzt auch abgesagt werden müssen?

"Die Jungschützen Brünen haben etwa 380 Mitglieder.
Zuerst wird leider auch unser Kinderschützenfest, das üblicherweise an Christi Himmelfahrt stattfindet, nicht durchgeführt werden können.
Ein großer Punkt sind dann noch unsere Ü25-Party und unsere Schaumparty, die wir jedes Jahr im August veranstalten. Da diese Partys regelmäßig tausende Besucher in die Reithalle locken, werden sie wohl ebenfalls unter das bis zum 31. August geltende Verbot von Großveranstaltungen fallen und dementsprechend nicht stattfinden können."
(Interview: Dirk Bohlen)