Filmreife Hilfe und Unterstützung für Togo-Verein
Schauspieler Roland Jankowsky besucht die emsigen Afrika-Helfer bei Packaktion auf Grav Insel
Nein, alltäglich ist es sicher nicht, wenn ein prominenter Schauspieler in einem kleinen Dorf vorbeischaut. Aber es ist möglich, wenn man hartnäckig bleibt. Alles begann in Rhede mit einer Lesung im Frühjahr 2019 von Roland Jankowsky, bekannt auch unter anderem als Kommissar Overbeck in der Fernsehreihe Wilsberg.
Am Ende seiner Lesung setzte sich Jankowsky an den Büchertisch, um den Gästen die von ihm verfassten Bücher zu signieren. Es bildete sich eine lange Warteschlange und in dieser reihte sich auch ein Teil des Vorstandes vom Dingdener Verein Togo-Neuer Horizont e.V. ein. Endlich an der Reihe, wurde Roland Jankowsky von Anna Maria Klocke und Judith Unland-Schlebes auf den Verein angesprochen, mit der Bitte um Unterstützung. Etwas perplex von dieser Spontanität und mit Blick auf die wartenden Autogrammjäger, bat Jankowsky um Übersendung von Unterlagen des Vereins und versprach, sich zu melden.
Als dann einige Zeit später die erhoffte Nachricht kam „Ja, das kann ich mir vorstellen!“, war der Verein erstmal sprachlos. Roland Jankowsky hatte seine Bereitschaft als Botschafter des Vereins gezeigt, obwohl er immer wieder auch von anderen Personen und Vereinen Anfragen bekommt. Und nun, rund zwei Jahre später, hat es jetzt auch mit dem persönlichen Besuch bei der Vorsitzenden Anna Maria Klocke in Dingden geklappt. Zusammen mit seiner Frau nahm er sich viel Zeit für das Kennenlernen.
Im Gepäck dabei war das zu klein gewordene Fahrrad der neunjährigen Tochter, ein Basketballkorb, Schulsachen und Süßigkeiten, aber auch ein handsigniertes Trikot von Preußen Münster, das wird bei den 13 und 14-jährigen Patenkindern von den Jankowskys sicher besonders gut ankommen. „Die Armut ist sehr groß, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll“, stellte Jankowski fest. „Als ich gehört habe, dass Mädchen im Alter von etwa 13 Jahren verheiratet werden, damit ein Esser weniger am Tisch sitzt, hat mich das schon sehr schockiert", erzählte der prominente Gast. Aus diesem Grund verteilt er nun fleißig auf seinen Lesungen die Flyer des Vereins und wirbt für diesen.
„Ich versuche immer auf humorvolle Art dieses ernste Thema rüberzubringen“, versicherte Jankowsky. Und da er ein Mann nicht nur von Worten, sondern auch von Taten ist, ging es am Nachmittag mit dem Vorstandsteam von Dingden nach Wesel auf die Grav-Insel zu Familie Seibt, die dem Verein wieder einmal großzügig angeboten hatte, einen Container für Togo mit zu beladen. Die Jankowskys konnten sich so ein genaues Bild machen, welche Arbeit und Aufwand, aber auch gute Kontakte hierfür notwendig sind. Schnell hatte der Botschafter noch den Basketballkorb aufgebaut, das Fahrrad und die Pakete gut verpackt, die später alle im Container einen Platz finden werden, genauso wie die Patengeschenke der anderen Mitglieder. Aber auch viele Einzelspenden wie Säcke voller Fußbälle und Trikots von Blau-Weiß Dingden, Fahrräder, Spielsachen, Kleidung und vieles mehr wird Mitte Juli auf die große Reise gehen.
Der emsige Verein ruht bekanntlich nicht und ist bereits bei einem neuen Projekt in Westafrika aktiv. In Takpapimbou wird zur Zeit an zwei Schulgebäuden für 259 Kinder gebaut, im zweiten Trakt soll außerdem ein Kindergarten entstehen. Die Toilettenanlagen für die Mädchen und Jungen sind bereits fertig und auch der gebohrte Brunnen sprudelt schon kräftig und wird zur Zeit ummauert. Alles in allem wieder einmal ein rundes Projekt und nun noch mit tatkräftige Unterstützung eines prominenten Botschafters. Die ersten Spenden durch Jankowskys Werbung auf den Lesungen sind ebenfalls schon eingetroffen und auch die Nachfrage für Patenkinder nimmt Fahrt auf. Chapeau!
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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