Brennstoffzellen – Wunderwaffe zum Gelingen der Energiewende?
Stadtwerke luden zum 5. Energiegespräch
Zum fünften Mal fand am Donnerstagabend die Informationsveranstaltung "Energiegespräch" der Halterner Stadtwerke statt. Die Organisatoren hatten dazu in den Saal des Römermuseums geladen. Zahlreiche Interessierte waren der Einladung gefolgt und erlebten einen informativen Abend zum Thema Brennstoffzellen – Bauart und Funktionsweisen.
Carsten Schier (kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke) und Dr. Bernhard Klocke (technischer Geschäftsführer) begrüßten die Gäste und stellten die Referenten, Professor Dr. Ing. Jochen Arthkamp von der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum und Frank Kien, Geschäftsführer der powertox GmbH in Bottrop, vor. Mit ein wenig Verspätung wegen einer Terminüberschneidung traf auch Bürgermeister Bodo Klimpel ein. Die Energiewende sei auch für die Halterner Stadtwerke eine große Herausforderung gewesen, betonte er. Wie groß auch das Interesse an erneuerbaren Energien bei der Bevölkerung ist, zeigte die rege Teilnahme an diesem Informationsabend.
Hochkarätige Referenten
Die Erinnerung an den Physik– und Chemieunterricht in der Schule löst bei den wenigsten Menschen Begeisterung aus. Den ausführlichen Erläuterungen von Professor Dr. Ing. Jochen Arthkamp zur Funktionsweise von Brennstoffzellen lauschten die Gäste im großen Saal des Römermuseums dagegen mit großem Interesse. Auf ebenso sachliche wie auch humorvolle Weise erklärte er den Anwesenden die verschiedenen Brennstoffzellen und die verschiedenen Anforderungen, denen sie gerecht werden müssen, wie beispielsweise im Bereich der E-Mobilität und der dezentralen Energieversorgung.
Da die einzelne Brennstoffzelle eher geringe Spannungen ermöglicht, werden zahlreiche Brennstoffzellen zu einem “Stack” in Reihe geschaltet. Nach landläufiger Meinung können Brennstoffzellen nur mit Wasserstoff arbeiten. Als Brennstoffe dienen mittlerweile jedoch auch wasserstoffhaltige Speichermedien wie Erdgas, Methanol und andere Kohlenwasserstoffe, die durch stoffliche Umsetzung (Katalyse) unmittelbar vor Gebrauch den Wasserstoff freigeben. Je nach Einsatzgebiet arbeitet man zur Gewinnung des Stroms mit verschiedenen Membranen.
Brennstoffzellen für Ein- und Mehrfamilienhäuser
Im Anschluss gab Frank Kien einige Anwendungsbeispiele der dezentralen Energieversorgung mit Brennstoffzellen. Auf U-Booten und in Einrichtungen, in denen reiner Wasserstoff zur Verfügung steht, werden Brennstoffzellen seit Jahrzehnten genutzt. Die weitere Entwicklung konzentriert sich seit ein paar Jahren auf einen breiteren Einsatz dieser Technologie im privaten Bereich. Die ersten Brennstoffzellen-Heizgeräte produzieren bereits Strom und Wärme für Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser. Als Anschauungsobjekte hatte Kien "haushaltstaugliche" Brennstoffzellen-Heizgeräte dabei.
Nach den Vorträgen standen die Referenten den Fragen der Besucher Rede und Antwort, bevor der Abend bei einem Imbiss gemütlich ausklang.
Autor:Antje Clara Bücker aus Haltern |
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