Schindlers Liste - mehr als ein Film: Ausstellung im Hagener Rathaus

Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin Prof. Erika Rosenberg ist in Hagen zu Gast. | Foto: privat
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Zu den bekanntesten Spielfilmen über den Holocaust gehört „Schindlers Liste“, der die Rettung von über 1.200 Juden durch Oskar Schindler weltweit bekannt machte. Die Ehefrau Emilie Schindler erscheint in Steven Spielbergs Film nur am Rande als betrogene Ehefrau. Dabei hatte sie ebenso viel Anteil an der Rettungsaktion wie Oskar Schindler. Nun kommt die Ausstellung „… ich werde meine Juden auf jeden Fall verteidigen“, erstellt von der Friedrich Ebert-Stiftung Regensburg, nach Hagen und wird am Dienstag, 8. November, um 14 Uhr im Rathaus von Oberbürgermeister Erik O. Schulz eröffnet. Sie ist dann bis Donnerstagnachmittag dort zu sehen, bevor sie danach für eine Woche in die Heinrich-Heine-Realschule wandert.
Erstmals beschäftigt sich eine Ausstellung umfassend mit dem Leben und Wirken von Oskar und Emilie Schindler. Auf 30 Rollplanen wird gezeigt, wie es ihnen gelang, während der Nazi-Diktatur 1.200 Juden vor dem sicheren Tod zu retten. Die Ausstellung informiert aber auch über die Jugend der beiden, ihre Versuche nach Kriegsende 1945 in Deutschland und Argentinien wieder Fuß zu fassen und die Jahre bis zur späten Anerkennung ihrer Leistungen.
Das dies möglich wurde, ist besonders Prof. Erika Rosenberg-Band zu verdanken. Sie hat Emilie Schindler 1990 in Argentinien aufgespürt und kennengelernt; lebte diese dort doch in äußerst bescheidenen Verhältnissen. Ihre intensiven Gespräche mit über 70 Stunden Tonbandaufnahmen lieferten neben historischen Recherchen die Grundlage für mehrere Bücher und Veröffentlichungen zu Oskar und Emilie Schindler. Darüber wird Erika Rosenberg in einem Vortrag ebenfalls am Dienstag um 16 Uhr im Kunstquartier sprechen. Dabei gibt sie Einblicke in das Leben und die Persönlichkeiten von Oskar und Emilie Schindler und wirft einen kritischen Blick auf den Film „Schindlers Liste“ und den Umgang der Hollywood-Filmindustrie mit Emilie Schindler, die 1993 - 26 Jahre nach ihrem Mann - von Yad Vashem als „gerechte unter den Völkern“ anerkannt wurde.
Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin Prof. Erika Rosenberg wurde 1951 als Tochter deutscher Juden in Buenos Aires geboren und lebt dort bis heute. Ihre Eltern waren 1936 nach Argentinien geflohen. Erika Rosenberg arbeitete u.a. als Dozentin am Goethe-Institut in Buenos Aires. Sie ist zum wiederholten Male auf Einladung des Dekanatsbildungswerkes in Hagen.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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